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Thema Ukraine-Krieg – Filmvorführung und Vortrag in der Berliner Brotfabrik
Denkraum

Thema Ukraine-Krieg – Filmvorführung und Vortrag in der Berliner Brotfabrik

Der militärische Konflikt mitten in Europa dauert nun mehr als ein Jahr und weitet sich aus. Die deutsche Regierung sieht vor allem in Russland den Hauptschuldigen. Zwei Veranstaltungen in Berlin liefern eine differenzierte Sicht auf die Dinge.

Der Verein Kulturkreis-Pankow veranstaltet in der Berliner Brotfabrik zwei Events zum Thema Ukraine-Krieg. Den Auftakt macht eine Filmvorführung am 19. März. Gezeigt werden die ersten beiden Teile der Dokumentationsreihe „Auf der Suche nach der Wahrheit“ von Alina Lipp, einer unabhängigen Journalistin, die sich in den Donbass begeben hat, um zu berichten, was sie vor Ort erlebt. Der erste Teil schildert Ereignisse aus der Zeit vor der russischen Militäroperation. Lipp geht darin in Donezk den Fragen nach, wer die Separatisten in dem umkämpften Gebiet sind und wie sie dort seit 2014 leben. Daneben geht es um das alltägliche Leben der Bevölkerung. Lipp spricht mit Menschen und fördert zutage, was sie in den Jahren vor Kriegsausbruch erlebt und erlitten haben.

Der zweite Teil der Filmtrilogie beschäftigt sich mit dem Ursprung des Konflikts. Er lässt überwiegend Zeugen aus der Region zu Wort kommen, die aus eigener Erfahrung die Gründe für den langwierigen Krieg benennen. Sie sprechen über bislang wenig bekannte Details zum Maidan-Aufstand und über Vorbereitungen von Propagandakampagnen, bei denen ausländische Journalisten Hilfe geleistet haben sollen. Ebenfalls thematisiert werden die Zukunftsaussichten der Donbass-Bewohner. Lipp fragt sie nach ihren Wünschen und Erwartungen, insbesondere gegenüber dem Westen. Beide Teile der Dokumentationsreihe dauern zusammen knapp 90 Minuten.

Am Tag darauf, am 20. März, findet im Roten Salon der Brotfabrik ein Vortrag des Philosophen Hauke Ritz statt. Unter dem Titel „Der Ukrainekrieg und die Krise des Westens“ soll unter anderem der Frage nachgegangen werden, wie Deutschland nach der Wiedervereinigung und den Jahren der Aussöhnung wieder in einen schweren Konflikt mit Russland geraten konnte. Ritz wird zudem über mögliche Alternativen zum Krieg und über Wege einer sinnvollen Friedenspolitik sprechen. Eingebettet werden die Ausführungen in einen breiten Kontext, der den Kalten Krieg, die Weltkriege sowie die Geschichte des Imperialismus umfasst. Mit diesen und anderen Aspekten hat sich Ritz bereits in dem gemeinsam mit der Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot veröffentlichten Buch „Endspiel Europa“ auseinandergesetzt.

Der Vortrag ist der Auftakt einer Veranstaltungsreihe, die der Verein Kulturkreis-Pankow unter dem Motto „Denkraum“ organisiert. Einmal im Monat werden in den Roten Salon der Brotfabrik kritische Intellektuelle und Künstler eingeladen, die mit dem Publikum über die Zukunft Europas und der Welt ins Gespräch kommen sollen. Ziel ist es, gesellschaftskritischen Ansätzen und visionären Ideen einen Raum zu bieten und dadurch eine möglichst breite Debatte anzuregen.

19. und 20. März 2023; Ort: Brotfabrik, Caligariplatz 1, Berlin; Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.
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