Unter dem Titel „Corona-Schicksale“ hat pb: schwarz auf weiß eine Reihe der Krisen-Aufarbeitung in literarischer Form gestartet. Jeden Sonntag erscheint eine fiktionale Textsorte, die menschliche Abgründe, politische Willkür und furchtbares Leid der Maßnahmenzeit thematisiert. Die Leser können sich an diesem Projekt beteiligen und eigene literarische Texte einreichen (redaktion@pbschwarzaufweiss.de). Wenn diese inhaltlich und formal passen, wird sie die Redaktion zeitnah veröffentlichen. Heute wird die Reihe mit einem Gedicht von Anatole Schmidt fortgesetzt.
„Wir wussten nicht genug“,
Was als Grund sie bringen,
Dass man Leute schlug,
Die auf die Straße gingen,
Kinder zwangsmaskierte,
Alte ließ verenden,
Modelle fantasierten,
Millionen tot am Ende
Nichts davon traf ein,
Doch stand alles still,
Jeder Sportverein,
Nur nicht Anne Will,
Wo sich Lügner zeigen,
Lebenslauf gezinkt,
Wirksam Angst verbreiten,
Was zum Himmel stinkt
All die frühen Warner,
Dass hier was nicht stimmt,
Früher schon die Pharma,
Zuerst Profite nimmt,
Wurden nicht gehört,
In Verruf gebracht,
Existenz zerstört,
Verspottet, ausgelacht
Haftstrafen verbüßen,
Prozesse laufen noch,
Staat tritt Recht mit Füßen,
Die Presse willig kroch,
Ein maskiertes Gesicht,
Stellt die Fragen brav,
Wusste auch von nichts,
Journalist im Winterschlaf
Zu Aufarbeitung schweigen,
Verantwortliche ganz,
Auf Ablenkungen zeigen,
Damit der Affe tanzt,
Nichts wurde vergessen,
Wie können sie schlafen,
Sei es auch vermessen,
Ich werde sie strafen