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„Kunst und Kultur könnte die Rettung sein“
Friedenskundgebung in Bern

„Kunst und Kultur könnte die Rettung sein“

Am 11. März findet in Bern auf dem Bundesplatz eine Friedenskundgebung mit einem Kulturprogramm statt. Organisiert wird die Veranstaltung von der Initiative MASS-VOLL!, die sich schon während der Corona-Krise demonstrativ für die Wiederherstellung von Freiheitsrechten einsetzte und jetzt das Ende des Krieges in der Ukraine fordert.

Um ein Zeichen zu setzen, laden die Organisatoren in Bern zu einer Demonstration für Pazifismus ein. „Nicht gegen die Ukraine, nicht gegen Russland, nicht rechts, nicht links“, lautet das Motto. „Wir demonstrieren für die Menschheit und somit für Frieden zwischen allen Völkern.“

Geplant sind mehrere Redebeiträge von namhaften Aktivisten, Journalisten und Unternehmern, aber auch Musikbeiträge mehrerer Künstler. „Viele der Kundgebungen laufen ausschließlich über den Kopf. Was aber das Herz berührt, ist die Kunst“, sagt die Singer-Songwriterin Yoki, die in Bern als eine von insgesamt drei Musikern die Bühne betreten wird. Größere Bekanntheit erlangte die 43-jährige Schweizerin mit einem Video, in dem sie ein Poem zu den Ereignissen der Corona-Zeit vorträgt. Die Singer-Songwriterin frönt darin ihrem Hang zum Wortspiel, das auch ihre musikalischen Werke prägt. Was darf gesagt werden und was nicht, lautet die Frage, die sie künstlerisch auf die Spitze zu treiben versucht. „Ich spiele gerne mit den Grenzen und mag es, sie zu übertreten“, beschreibt Yoki ihren Ansatz.

Die innere Stimme des Volkes

Die Singer-Songwriterin macht Musik seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr. Bis zur Corona-Krise spielte sie in einer mehrköpfigen Band, startete dann daneben aber ein Solo-Projekt, um völlig frei gesellschaftskritische Stücke produzieren zu können. In ihren Liedern thematisiert sie die Zwänge der Political Correctness, die Massenmanipulation und die Programmierung auf Gehorsam, die ihrer Meinung nach nun ihre Fortsetzung auch in der Kriegspolitik finde. „Kunst und Kultur könnte die Rettung sein, wenn sich mehr Künstler äußern würden“, sagt Yoki und gibt damit eine Antwort darauf, warum Musikerauftritte wie die in Bern so wichtig sind. Für sie stelle die Kunst ein mächtiges Instrument da, um auf politische Missstände hinzuweisen und das kollektive Bewusstsein zu prägen: „Wenn die Kunst schweigt, wenn die Hofnarren fehlen, dann verliert das Volk seine innere Stimme.“

Auf der Friedenskundgebung am 11. März wird sie ein Stück spielen, das die Dinge beim Namen nennt; das auf unverblümte Weise ausspricht, „was sie in der Welt wahrnimmt“. Die letzten Jahre hätten gezeigt, zu welchen Bösartigkeiten Menschen fähig sind. „Es ist total traurig mitanzusehen“, sagt die Musikerin. „Und gleichzeitig entsteht gerade darin eine starke Friedensbewegung.“ Die möchte Yoki mit ihrem Lied stärken.

Neben der Singer-Songwriterin werden im Laufe der Veranstaltung auch der Crossover-Tenor Patrick Castelberg und der Rapper Kilez More die Bühne betreten. Letzter ist schon seit Jahren als Widerstandsmusiker und profilierter Friedensaktivist bekannt. In der Corona-Zeit stand er in unterschiedlichen Orten in der DACH-Region mehrmals auf der Bühne, ob als Moderator, Redner oder Künstler. Nicht selten rappte er seinen Part aus dem Song „Wir könnten“, einem gemeinsamen Stück mit Sängerin Morgain und dem Sprechgesangskünstler Äon, in dem ausgesprochen wird, inwiefern die Menschen die Welt besser machen würden, wenn sie weniger auf Konkurrenz als auf friedliche Kooperation setzten. Noch vor der Corona-Krise veröffentlichte Kilez More den Song „Friedensbewegung“, eine Hommage an alle Aktivisten, die sich seit Jahren gegen Krieg einsetzen. Einen dieser Songs könnte er auch auf der Kundgebung in Bern vortragen.
11. März, Bundesplatz in Bern, Beginn: 16 Uhr

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