Die Europäische Kommission hat kürzlich ihre Vorschläge zur Änderung der Vermarktungsnormen für Honig vorgelegt. Honigmischungen sollen demnach künftig besser gekennzeichnet werden.
Die Herkunftsländer der Honigmischungen auf dem Markt in der Europäischen Union (EU) sollen auf allen Verpackungen außer Kleinpackungen angegeben werden. Die Europäische Kommission hat kürzlich einen entsprechenden Vorschlag vorgelegt, teilte das ungarische Landwirtschaftsministerium am Mittwoch der ungarischen Nachrichtenagentur MTI mit.
Nach der EU-Honigrichtlinie ist es derzeit ausreichend, bei Honigmischungen anzugeben, dass das Produkt aus Honig aus der EU und/oder Drittländern hergestellt wurde. Ungarn hat laut Landwirtschaftsminister István Nagy zusammen mit mehreren Mitgliedsstaaten bereits mehrfach eine Änderung dieser Praxis gefordert. „Solche oberflächlichen Informationen können für Verbraucher, die eine Mischung suchen, die hauptsächlich europäischen oder ungarischen Honig enthält, irreführend sein”, betonte das Landwirtschaftsministerium in Budapest.
Der Vorschlag wird nun von Experten der nationalen Regierungen und Vertretern des Europäischen Parlaments erörtert. Ungarn würde es begrüßen, wenn in den Verhandlungen künftig der prozentuale Anteil des Honigs aus den einzelnen Herkunftsländern in die Liste aufgenommen würde, so Nagy. Damit könnten sich die Verbraucher ein vollständiges Bild von der Herkunft der Honigmischungen machen.
Laut Bayerischem Landwirtschaftlichen Wochenblatt ist immer mehr Honig gepanscht. Oft sei importierter Honig mit Sirup aus Reis, Weizen oder Zuckerrüben vermischt. Die größten Panscher kommen demnach aus Großbritannien, der Türkei und China. Bei 147 Honigen beziehungsweise 46 Prozent der Proben wurden laut der Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) Auffälligkeiten festgestellt, die auf Verstöße gegen die Vorgaben der EU-Honigrichtlinie hindeuten.