Mit einer spektakulären Aktion haben die Freien Bauern am Ende der Agrarministerkonferenz in Büsum noch einmal ihre Kritik an der Wolfspolitik bekräftigt.
Nächtlicher Horror: In der Nacht zum 24. März war in unmittelbarer Nähe des Tagungshotels lautes Wolfsgeheul zu hören. Es standen jedoch keine Wölfe vor dem Hotel, sondern bloß Lautsprecher, die von den Freien Bauern dort installiert worden waren. Parallel dazu wurden riesige Lichtbilderprojektionen auf den Getreidespeicher am Hafen geworfen, die gerissene und schwerverletzte Weidetieren zeigten. (https://www.youtube.com/watch?v=E_dPOcSMFlQ).
Verzweifelte Landwirte
Die Freien Bauern wollen damit ihrem Zorn und ihrer Verzweiflung Ausdruck verleihen. Sie werfen der Politik Versagen im Umgang mit dem Wolf vor. Trotz hoher Bestände seien die Verantwortlichen nicht bereit, den Schutzstatus der Wölfe aufzuheben, damit er ebenso bejagt werden könne, wie es in vielen anderen Ländern üblich sei. Darunter leide vor allem die Landbevölkerung. Deshalb müssten Ortschaften und Viehweiden wolfsfreie Zonen werden – so die Freien Bauern (https://www.freiebauern.de/index.php/8-mitteilungen/431-freie-bauern-zum-wolfsgeheul-in-der-agrarminister-nacht).
Dünne und dichte Besiedelung
Zur Einordnung: Finnland ist nur geringfügig kleiner als Deutschland und begrenzt seinen Bestand auf 25 Rudel, also maximal etwa 300 Individuen (https://www.topagrar.com/jagd-und-wald/news/finnland-reduziert-im-herbst-2021-seinen-wolfbestand-12414431.html). Es hat aber laut Wikipedia nur eine Bevölkerungsdichte von 16 Einwohnern pro Quadratkilometer. In Deutschland gibt es derzeit etwa 2.000 Wölfe (https://www.bauernverband.de/themendossiers/wolf/themendossier/wie-viele-woelfe-leben-bereits-in-deutschland). Die Bevölkerungsdichte beträgt hierzulande 236 Einwohner pro Quadratkilometer. Eine Bestandsregulierung ist bisher nicht vorgesehen.