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Zusammenbruch der Silicon Valley Bank reißt weitere Bankhäuser in den Abgrund – Der Sturz der Credit Suisse
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Zusammenbruch der Silicon Valley Bank reißt weitere Bankhäuser in den Abgrund – Der Sturz der Credit Suisse

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Es war der klassische Fall eines Bank-Runs: schlechte Nachrichten über die mittelgroße Silicon Valley Bank ließen deren Kunden massenhaft Geld abheben. Die Bank war nicht länger liquide und musste abgewickelt werden. Aus vergangenen Beispielen wissen wir, dass solcher Ansturm Kettenreaktionen auslösen kann.

Durch diesen Domino-Effekt sind nun auch europäische Bankhäuser betroffen. Am Mittwoch, dem 15. März, verzeichnete der Euro Stoxx Index ein sattes Minus von neun Prozent. Marktführer Deutsche Bank musste ein Minus von acht Prozent hinnehmen, ebenso die deutsche Nummer zwei, die Commerzbank.

Der ehemalige Deutsche Bank-Vorstand Alexander Dombret sagte dem Handelsblatt: „Die Ausgangslage ist jedenfalls nicht ungefährlich.“ Und der CEO des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock, Larry Fink, mit seinen acht Billionen Dollar Einlagen orakelte, „weitere Dominosteine“ könnten nach dem Ende der Silicon Valley Bank fallen. Das sind für die Platzhirsche in der Bankenszene durchaus gute Nachrichten. Denn nach der SVB-Pleite haben die großen Banken in den USA, wie die Bank of America, massive Geldzuflüsse in Höhe von 15 Milliarden Dollar in wenigen Tagen verzeichnet. Die verunsicherten Einleger heben ihr Geld bei den kleinen und mittelgroßen Banken ab und bringen sie zu den großen Geldhäusern. Denn diese sind aus der Sicht staatlicher Instanzen „too big to fail“ – wenn die großen Banken straucheln, wird der Staat rettend eingreifen – wie im Jahre 2008 bereits vorexerziert.

Toxische Mischung

Doch ein „systemrelevantes“ Bankhaus fällt aus der Reihe. Die Credit Suisse, die aus der Schweizerischen Kreditanstalt hervorging, ist immerhin die zweitgrößte Bank der Schweiz. Die Schweizer Bank befindet sich gerade im freien Fall. So sackten der Aktienkurs der Credit Suisse am besagten Mittwoch sogar um 31 Prozent ab, und die Aktie ist momentan für 1,55 Franken zu haben.

Anlass für diese Turbulenzen ist eine Aussage des saudi-arabischen Großaktionärs Ammar Al Khudairy vom Aufsichtsrat der Saudi National Bank. Auf die Frage, ob sein Institut noch mehr Geld in die Credit Suisse investieren werde, sagte er: „Die Antwort lautet: Absolut nicht, und zwar aus vielen Gründen, die einfachsten sind regulatorischer und gesetzlicher Art.“ Die schwierigeren Gründe hat der saudische Banker lieber nicht beim Namen genannt. Sie sind in der Branche aber schon lange bekannt. Bereits im letzten Quartal des Jahres 2022 hatten es die Kunden sehr eilig, insgesamt 110 Milliarden Franken von der Schweizer Bank abzuziehen. Handelsblatt-Redakteur Michael Maisch nimmt kein Blatt vor den Mund: „Die Krise der Credit Suisse ist hausgemacht und auch in der europäischen Bankenlandschaft ein Einzelfall. Geschuldet sind die Turbulenzen einer toxischen Mischung aus chronischen Kontrollschwächen, schlampigem Risikomanagement und falscher Strategie.“

Dreistellige Millionenbeträge veruntreut

Das bekamen Kunden der Credit Suisse in schmerzhafter Dimension mit, als ein betrügerischer Anlageberater das Geld seiner osteuropäischen Großkunden im großen Stil veruntreute. Der Mann ist mittlerweile rechtskräftig verurteilt und beging vor zwei Jahren Selbstmord. Eine Schutzgemeinschaft von Credit Suisse-Opfern führt Klagen gegen Subunternehmen dieses Geldhauses, die ihren Sitz in Guernsey und in Singapur haben. Es geht dabei durchgängig um dreistellige Millionenbeträge. Bekanntester Kläger ist der georgische Multimilliardär Bidsina Iwanischwili. Die Credit Suisse blockiert die Auszahlung von etwa 1,2 Milliarden Einlagen an den Georgier. Iwanischwili hat die Bank auf 800 Millionen Dollar Schadensersatz wegen entgangener Investitionen verklagt und bislang bereits die Auszahlung von 210 Millionen Dollar gerichtlich erwirkt. Vom Kläger wird die Verweigerung der Auszahlung auch in Zusammenhang gebracht mit Sanktionsforderungen des Europäischen Parlaments gegen Iwanischwili.

Zudem hat das Simon Wiesenthal Zentrum Forderungen in Höhe von 33 Milliarden Dollar an das Schweizer Geldhaus. Denn als Schweizerische Kreditanstalt hatte die Bank im Zweiten Weltkrieg Geld von Nazi-Verbrechern angelegt, das diese jüdischen Mitbürgern gestohlen hatten. Die Vorwürfe sind bis heute nicht aufgeklärt. Ganz zu schweigen von einer Kompensationszahlung an die Angehörigen der jüdischen Opfer.

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