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Westliche Journalisten als Nato-Papageien
Ukraine-Konflikt

Westliche Journalisten als Nato-Papageien

Foto: Pexels, Kelly

Westliche etablierte Medien verbreiten Desinformation und arbeiten ausschließlich auf der Grundlage ukrainischer Propaganda. Das sagt Jacques Baud, ehemaliger Schweizer strategischer Analytiker. Die ukrainischen Siegesmeldungen würden nur die Unterstützung des Westens aufrechterhalten wollen. Auf dem Schlachtfeld bewege sich wenig. Laut Baud wird der Öffentlichkeit allmählich klar, dass die westliche Hilfe für die Ukraine sinnlos sei.

„Die Ukraine-Krise wird von inkompetenten Staatsführern auf der Grundlage von Informationen bestimmt, die von ungebildeten Journalisten übermittelt und von Einfaltspinseln gelesen werden. Dieser Kreislauf wird sorgfältig durch eine Zensur aufrechterhalten, die sogar die ukrainischen Medien ausschließt!“ Das behauptet Jacques Baud, ehemaliger Oberst der Schweizer Armee und Mitglied des strategischen Nachrichtendienstes der Schweiz im März 2023 in einem Interview mit der Schweizer Zeitung Zeitgeschehen im Fokus.

Er stellt fest, dass die genauen Zahlen der russischen oder ukrainischen Verluste niemand kennt. „Niemand außer den Behörden beider Länder, die diese Daten geheim halten. Die einzigen Zahlen, die ‚offiziell‘ angegeben werden, sind die von der ukrainischen Propaganda“, so der Autor mehrerer Bücher über Nachrichtendienste und Desinformation. Diese Zahlen werden laut Baud auch von den Schweizer Medien genannt, obwohl die Journalisten genau wissen, dass es sich dabei um Propaganda handele. Deshalb seien die Zahlen für die Russen so hoch und „deshalb werden diejenigen, die diese Zahlen anzweifeln, als Verschwörungstheoretiker bezeichnet. Es ist nachweislich“, so der ehemalige Nato-Berater, „dass unsere Journalisten keine Informationen überprüfen und wie Papageien arbeiten“.

„Trotz der ukrainischen Siegesmeldungen scheint sich auf dem Schlachtfeld nichts zu bewegen“, fügt er hinzu. Das Gefühl wachse, dass diese Erklärungen nur dazu dienen, die Unterstützung des Westens aufrechtzuerhalten. Aber: „Der Öffentlichkeit wird klar, dass das, was der Westen mit der Ukraine tut, keinen Sinn mehr hat.“

Spiegeleffekt

Es handelt sich bei dem, was die ukrainische Propaganda sagt und die westlichen Medien übernehmen, um einen „Spiegeleffekt“, sagt der Ex-Mitarbeiter des strategischen Nachrichtendienstes der Schweiz. Ein Beispiel: „Wenn die Ukrainer im Kampf 100 Leute verlieren, dann behaupten sie, die Russen hätten verloren. Tatsächlich machen die Russen zehnmal weniger Verluste. Die Ukrainer sagen genau die umgekehrten Zahlen.“

Ein anderes Beispiel für „reine Propaganda“ sei das Bild von einem russischen Soldaten mit einem Spaten in der Hand – mit dem Kommentar: „Die Russen haben keine Munition mehr und deshalb müssen sie mit Spaten oder nackten Händen kämpfen“, so der Oberst. „Die russischen Soldaten haben immer einen Feldspaten gehabt“, fuhr er fort, „es ist eine extrem effektive, gefährliche und schreckliche Waffe“, sozusagen das „Markenzeichen“ der russischen Spezialeinheiten.

Es gibt laut Baud keine Hinweise dafür, dass die Russen zu wenig Waffen zur Verfügung hätten. Die Russen hätten viel mehr Waffen, als der Westen der Ukraine anbieten könne. Er weist im Interview wiederholt auf „den Spiegeleffekt“ hin, denn es sei der Westen, der Probleme habe, die Ukraine mit Waffen zu versorgen. Bereits am 2. März 2022 wurde behauptet, die Russen hätten keine Raketen mehr. „Seit einem Jahr haben sie Hunderte von Raketen geschossen.“

Falschmeldungen

Zeitgeschehen im Fokus fragt den Sicherheitsexperten, ob die sich wiederholenden Meldungen über den Geländeverlust der Russen und Zurückeroberung des Territoriums durch die Ukrainer glaubhaft seien. Baud erinnert daran, dass die ukrainische Armee seit dem Beginn des Krieges kein Territorium durch Kampf erobert habe. Die russische Armeeführung habe aus verschieden Gründen entschieden, diese Gebiete nicht zu halten.

Die Russen hätten ihre Strategie geändert, nachdem sie ihre Ziele der „Entnazifizierung“ im März und der „Entmilitarisierung“ im Juni 2022 erreicht hätten, so der ehemalige Militär. „Die Ukraine hatte fast ihre gesamte Einsatzfähigkeit verloren und begann, von westlicher Militärhilfe abhängig zu werden.“ Das Problem der Ukrainer ist aus Sicht von Baud nicht die Menge an Waffen, sondern „die Art und Weise, wie sie diese einsetzen“. Die ukrainischen Streitkräfte seien von der Nato nicht auf diese Art von Krieg vorbereitet worden. Ab Sommer 2022 hätten die Russen festgestellt, „dass die westlichen Waffen den Konflikt verlängern würden, ohne die Situation der Ukraine zu ändern“.

Die Russen hätten sich angepasst, erklärt Baud. „Wenn sie den Waffenfluss nicht unterbrechen können, zerstören sie die Nutzer.“ Wenn die Ukrainer so weiterkämpfen wollen, dann sei das „ihr Entscheid“. Der Ex-Oberst behauptet: „Es gibt in diesem Krieg nicht mehr viele Optionen für die Ukrainer“. Der Westen könne unendlich viele Waffen produzieren, aber nicht die Kämpfer. Das sei die Quintessenz der Aussage des russischen Generals Sergej Surowikin im Oktober 2022 gewesen.

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„Die Russen hatten nie die Absicht, die Ukraine zu erobern oder Kiew einzunehmen“, so Baud. „Sie haben sogar Selenskij und seine Kommandostruktur verschont.“ Die derzeitige Situation in der Ukraine sei das Ergebnis des katastrophalen Konfliktmanagements der westlichen politischen Eliten seit 2014. „Aus diesem Grund sahen sich die Russen gezwungen, einzugreifen, um das Leben und die Würde der Zivilbevölkerung im Donbass zu retten.“ Und: „Hätten wir vor 2022 gehandelt, um die Bevölkerung im Donbass zu schützen, hätten wir Wladimir Putin diesen Vorwand genommen. Geblendet von ihrem Hass auf Russland legitimieren unsere Politiker das Vorgehen Russlands auf Kosten der ukrainischen Bevölkerung.“

Auf die Frage, warum die Medien diesenUmstand nur ungenügend oder gar nicht thematisiert hätten, antwortete Baud: „Viele Medien zeigen die gleiche Haltung wie die Neo-Nazis in der Ukraine, nämlich dass die russische Bevölkerung im Donbass ‚Untermenschen‘ seien.“ Er betonte: „Unsere Medien arbeiten exklusiv – ich betone: ausschließlich auf der Grundlage ukrainischer Propaganda. Selbst die ukrainischen Medien berichten oftmals differenzierter als unsere eigenen Medien.“

Die Menschen im Donbass genießen laut ihm tatsächlich nicht die gleichen Verfassungsrechte wie die anderen Ukrainer. Das wurde durch das Gesetz vom 1. Juli 2021 zementiert. „Keines unserer Medien hat das aufgegriffen und das Gesetzt kritisiert, geschweige denn unsere Politiker“, so Baud. „Aus diesem Gesetz gegen die russische Bevölkerung spricht der gleiche Geist wie aus den Nürnberger Rassengesetzen von 1935, und das ukrainische Gesetz hat der Westen akzeptiert. Unsere Medien haben diese rassistische Gesinnung akzeptiert.“

Desinformation

Aus Bauds Sicht wollen die ukrainischen Soldaten nicht mehr kämpfen, viele Einheiten desertieren. Deshalb sei im Januar dieses Jahres das Gesetz gegen Desertation und Mangel an Disziplin verschärft worden. Das Problem gibt es laut ihm auf der russischen Seite nicht. Freiwillige, wie beim Kampf um Bachmut, „verweigern den Dienst nicht“.

In der Ukraine gibt es immer mehr Beispiele von forcierter Mobilmachung. Das betraf sehr stark die ungarische Minderheit, vor allem im Westen der Ukraine. Dieser Vorgang führte zu Spannungen zwischen Ungarn und der Ukraine und natürlich auch zwischen Ungarn und der EU. Der ungarische Außenminister tritt auch deshalb für Verhandlungen zur Beendigung des Konflikts ein.

Diese Hintergründe werden nach den Worten des Sicherheitsexperten in den westlichen etablierten Medien nicht erwähnt, denn das würde das Bild demontieren, dass die Ukraine ein demokratischer Staat sei, der die „westlichen Werte“ vertrete. Es heiße dann, Viktor Orbán sei rechts orientiert. Menschenrechte der ungarischen und auch der rumänischen Minderheiten werden seit 2014 „gezielt in der Ukraine diskriminiert“. „Was man in unseren Medien liest oder was sie sagen, das ist mehr als Propaganda, das ist Desinformation“, so der Spezialist für osteuropäische Länder. „Doch die wird immer mehr duschschaut.“

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