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Friedensdemo in Hannover: O-Töne und Bilder
Ukraine-Krieg

Friedensdemo in Hannover: O-Töne und Bilder

Am Samstag fand in Hannover eine Demonstration statt, die ganz im Zeichen des Pazifismus stand. Zu den Forderungen gehörten ein permanentes und kluges Bemühen um Diplomatie, während Waffenlieferungen abgelehnt wurden. Zu der Veranstaltung aufgerufen hatte die Organisation „Wendezeit Hannover“. Neben vielen Reden von prominenten Aktivisten wie Michael Ballweg oder Ralf Ludwig gab es einen Aufzug durch die Stadt. Sandra Doornbos hat einige Stimmen eingeholt und Eindrücke gesammelt.

Lars-Oliver Schröder: Ich wohne in Osnabrück. Ich bin heute aus zweierlei Gründen hier. Vor zwei Tagen ist meine Oma 102 Jahre alt geworden. Sie hat den Krieg miterlebt und kann nicht verstehen, dass die Menschen den Krieg wieder wollen. Ich habe ihr von den Friedensdemos erzählt, was sie aber nicht richtig glauben konnte, da sie in den Medien davon nichts sehen kann. Ich werde ihr mein 12-minütiges Video zeigen, und sie wird sehen, dass viele Tausend Menschen bereit sind, für Frieden auf die Straße zu gehen. Das wird sie beruhigen. Der zweite Grund ist: Wenn ich 102 Jahre alt bin, möchte ich mich daran zurückerinnern und sagen können ‚Ich war dabei‘.“

Alexej: „Ich war Lehrer in West-Berlin. In den 80ern gab es ja bereits Friedensbewegungen. Erst dachte ich noch, dass es nicht nötig ist, für Frieden auf die Straße zu gehen. Allerdings merkte ich 1983 durch die Nachrüstung, dass wir auf einen 3. Weltkrieg zusteuern. Seitdem bin ich in Sachen Frieden aktiv. Das Buch, „Am Anfang war Erziehung“ von Alice Miller hat mir die Augen geöffnet. Denn meiner Meinung nach haben die Menschen ein falsches Bild von Erziehung durch ein negatives Menschenbild. Die Art und Weise, wie wir erziehen, zerstört unser Urvertrauen. Wir müssen an unserem negativen Menschenbild arbeiten. Darauf bezieht sich meine Aussage auf dem Schild. Wir leben in einer Matrix von Lügen. Das ist die Banalität des Bösen, damit die Reichen immer reicher werden.“

Heike: „Ich bin heute hier, weil ich es wichtig finde, weiter auf der Straße zu sein und weiter Gesicht zu zeigen, bis die Verantwortlichen, die für die Politik der letzten drei Jahre verantwortlich sind, zur Rechenschaft gezogen werden.“

Sabine: „Ich komme aus Wuppertal. Ich bin hier für den Frieden, den für unsere Kinder und alle Menschen, damit wir wieder in Liebe, Frieden und Freiheit leben können. Für mich ist es eine Pflicht, auf die Straße zu gehen. Ich treffe hier ganz viele liebe Menschen, mit denen wir in eine neue Welt gehen.“

Olli: Ich komme aus Berlin. Ich wusste, dass heute der große Kern aller Aktivisten nach Hannover kommt. Am 08. Juli habe ich in Berlin die „Berlin-Peace-Parade“ angemeldet, und am selben Tag findet die alte Love Parade von Dr. Motte statt. Da werden Hundertausende Leute in Berlin sein, und ich würde die Veranstaltungen gerne miteinander verbinden. Da ich der erste Anmelder bin, habe ich auf der Straße des 17. Juni das Vorrecht. Ich möchte die Spaltung beenden und alle gemeinsam an der Parade teilnehmen lassen. Die Spaltung soll beenden werden, indem wir Berlin im Sommer 2023 zur Partymeile machen.

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