ressorts.
Augen zu und durch – Debattenboykott im britischen Parlament
mRNA

Augen zu und durch – Debattenboykott im britischen Parlament

House of Commons am 17. März während der Rede von Andrew Bridgen.

Das Unterhaus des britischen Parlaments weigert sich, die offiziell dokumentierten negativen Effekte der mRNA-Behandlungen wahrzunehmen. Fast alle Abgeordneten verlassen den Saal, als Andrew Bridgen eine Rede darüber beginnt.

Am 17. März hielt Andrew Bridgen, seit 2010 Abgeordneter des Bezirks North West Leicestershire, seine denkwürdige Rede in der zweiten Kammer des britischen Parlaments, dem House of Commons. Bereits am 13. Dezember 2022 hatte er eine Kurzrede im Parlament zu den potentiellen Gefahren der experimentellen mRNA-Impfstoffen gehalten, woraufhin er von den Mainstream-Medien gecanceled wurde.

Denkwürdig war Bridgens Rede Mitte März in zweierlei Hinsicht: zum einen wegen ihres Inhalts und zum anderen wegen der organisierten Ignoranz, die der Rede seitens seiner Parlamentskollegen entgegengebracht wurde. Als Bridgen seine Rede beginnt, verlassen alle Abgeordneten bis auf wenige Ausnahmen den Saal. Sie lassen Bridgen buchstäblich ins Leere sprechen, und das, obwohl er ausschließlich Daten aus offiziellen Regierungsquellen vorträgt. Das Unterhaus des britischen Parlaments weigert sich, die offiziell dokumentierten negativen Effekte der mRNA-Behandlungen wahrzunehmen.

Sicherheitssignale

Bridgen beginnt seine Rede mit der beispiellosen Menge von Yellow Card Reports, also von Berichten über unerwünschte Nebenwirkungen, seit Beginn der mRNA-Behandlungen. Die zu 86 Prozent von Big Pharma finanzierte Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency (MHRA), die Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel in England, habe passender Weise ihre Berichte zu den Yellow Card Reports seit letzter Woche, der Kalenderwoche 11, eingestellt. Dabei gibt es bereits mehr Yellow Card Reports für die mRNA-Impfungen gegen Covid, als für alle anderen Impfungen der letzten 50 Jahre zusammen. Dies korrespondiere auch mit Gesundheitsdaten aus Florida, wo vor Einführung der mRNA-Impfungen nie mehr als 2.500 Schädigungen durch Impfungen pro Jahr verzeichnet wurden. Im Jahr 2021 gab es dann auf einmal 41.000 Fälle, was einer Steigerung von 1600 Prozent entspricht, obwohl nur 400 Prozent mehr sogenannte Impfungen verabreicht wurden.

Bridgen führt die Studie von Fraiman et al. an, in der auf Grundlage von Daten der Nationalbibliothek für Medizin der US-Regierung errechnet wird, dass es bei einer von 800 Boosterimpfungen mit Moderna oder Biontech/Pfizer zu einer schweren Nebenwirkung kommt  – siehe Fraiman et al., „Serious Adverse Events of Special Interest Following MRNA COVID-19 Vaccination in Randomized Trials in Adults“, Vaccine 40, Nr. 40 (22. September 2022).

Die Lage in England

Am 25. Januar veröffentlicht das Department of Health and Social Care Daten aus einer Präsentation, die die UK Health Security Agency (UKHSA) beim Joint Committee on Vaccination and Immunisation (JCVI) gehalten hatte. In dieser Präsentation, so führt Bridgen in Abwesenheit seiner Parlamentskollegen aus, zeigt sich anhand der offiziellen amtlichen Daten, dass man, um einen gesunden Erwachsenen im Alter zwischen 50 und 59 vor einer Hospitalisierung aufgrund von Covid zu bewahren, 43.600 Menschen boostern, also zum dritten Mal impfen muss. Das hieße bei einer Rate schwerer Nebenwirkungen von 1 zu 800, dass 55 Menschen aufgrund der Spritze hospitalisiert werden oder sterben, um eine Hospitalisierung aufgrund von Covid zu vermeiden. In der Altersgruppe von 40 bis 49 Jahren sind es 116, in der von 30 bis 39 Jahren 236.

Noch bedenklicher werde es, wenn man die Art der Hospitalisierung aufgrund von Covid genauer differenziert: Schaut man nämlich darauf, wie viele Dritt-Impfungen nötig sind, um eine Covid-Hospitalisierung mit intensivmedizinischer Behandlung zu vermeiden, dann sind das für die Altersgruppe von 50 bis 59 Jahren 256.400 Booster-Impfungen mit 321 schweren Nebenwirkungen, für die Altersgruppe 40 bis 49 932.500 Booster-Impfungen mit 1.165 schweren Nebenwirkungen und für die Altersgruppe 30 bis 39 lässt sich die Berechnung gar nicht anstellen, denn in den offiziellen Daten existiert nicht ein einziger Fall, wo ein 30 bis 39-jähriger aufgrund der aktuellen Corona-Variante in die Intensivstation aufgenommen worden sei. Für die vulnerabelste Gruppe, die der über 70-Jährigen mit Vorerkrankungen führt Bridgen aus, dass für sie bei einer Nebenwirkungsrate von 1 zu 800 das Risiko einer Hospitalisierung aufgrund von Covid genauso hoch sei, wie das einer schweren Nebenwirkung.

Diese Daten, die am 25. Januar veröffentlicht wurden, hat die UKHSA schon am 25. Oktober 2022 beim JCVI präsentiert. Bei der MHRA sind sie aber nie angekommen oder beachtet worden, denn Behörde habe noch im Dezember 2022 die Impfung für Kinder ab 6 Monaten empfohlen, stellt Bridgen fest.

Pharma-Gewinne und Gesundheitskosten

Nichts zu tun, wäre also nach der offiziellen Datenlage selbst für über 70-jährige Risikopatienten genauso effektiv wie das Impfprogramm, nur würde das keine exorbitanten Pharma-Gewinne ermöglichen. Wenn man die Impfkampagne aus einer wirtschaftlichen Perspektive betrachte, und man von 44 Pfund, rund 50 Euro, Kosten für eine Impfung ausgehe – 24 Pfund Arzthonorar und 20 Pfund für eine Impfstoffdosis – dann ergibt sich aus den Daten der Regierung, so Bridgen, dass die Vermeidung einer Hospitalisierung eines gesunden 50 bis 59-Jährigen 1,9 Millionen Pfund kostet, die Vermeidung einer Einweisung in die Intensivstation 11 Millionen Pfund. Die Vermeidung einer Hospitalisierung in der Altersgruppe 40 bis 49 kostet 4 Mio. Pfund, bei den 30 bis 39jährigen 11 Mio. Pfund.

Von „safe and effective“ zu „safe and important“

In der Zusammenschau sind für Bridgen die Daten klar: Für alle Menschen unter 70 Jahren, und zwar auch für die Risikopationen unter 70, überwiegt das Risiko durch die experimentelle mRNA-Behandlung die Wahrscheinlichkeit eines schweren Corona-Verlaufes, für Menschen über 70 Jahren sind die Risiken der Erkrankung identisch mit denen der Impfung. Auf der Internetseite des National Health Service (NHS) wird auch nicht mehr davon gesprochen, so merkt er an, dass die Impfung „safe and effective“, also sicher und wirksam, sei, sondern sie sei jetzt „safe and important“ – sicher und wichtig – mit nur sehr seltenen Nebenwirkungen.

Dies stimme nicht, so Bridgen, denn eine Nebenwirkungsrate von 1 zu 800, noch dazu bei mehrfacher Wirkstoffgabe, ist nach der geläufigen Definition als gelegentlich auftretend zu bezeichnen. Wieder habe Big Pharma ihre Profite über das Wohlergehen der Menschen gestellt, so resümiert Bridgen, aber diesmal haben die Regierungen der Welt als ihre willigen Marketingagenturen fungiert.

Will Quince, der Minister for Health and Secondary Care, antwortet anstelle der nicht anwesenden Under-Secretary of State for Health and Social Care Maria Caulfield auf Bridgens anschauliche Auswertung der offiziellen Daten, als ob auch er bei der Rede nicht anwesend gewesen wäre: Alles in allem habe das Impfprogramm Zehntausende Leben gerettet und noch mehr Hospitalisierungen verhindert. Darauf könne England stolz sein.

Die Rede ist zu finden unter: https://www.andrewbridgen.com/parliament/andrew-bridgen-leads-debate-mrna-covid-19-booster

Jan Bovelet ist Gestalter, Ingenieur und Wissenstheoretiker. Promotion Philosophie an der TU-Berlin, zahlreiche Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen, Ausstellungen und künstlerische Projekte im In- und Ausland.

Diesen Artikel teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Telegram

schwarz auf weiß unterstützen

Freiwilliges Zeitungs-Abo oder Einzelspende an:

IBAN: DE83 1005 0000 0191 2112 65
(BIC: BELADEBE)

Kontoinhaber: Flugwerk UG (haftungsbeschränkt)

oder hier PayPal –

Ein Abo ist freiwillig. Alle Inhalte sind ohne Bezahlung verfügbar.

ODER
alles von Paul Brandenburg

Spenden an Paul Brandenburg persönlich werden für alle seine Projekte verwendet: