ressorts.
Kabarett jenseits des Mainstreams – Martin Großmann startet mit neuem Programm
Veranstaltung

Kabarett jenseits des Mainstreams – Martin Großmann startet mit neuem Programm

Der Kabarettist Martin Großmann

Die prominenten Satiriker von heute arbeiten sich immer weniger an der politischen Klasse ab und treten lieber nach unten. Der Kabarettist Martin Großmann macht da nicht mit. Er schwimmt gegen den Strom und thematisiert in seinem neuen Programm die Missstände der letzten Jahre.

Der Kabarettist Martin Großmann hat ein neues Programm ausgearbeitet, in dem er die Regierungspolitik der letzten drei Jahre und die gesellschaftlichen Verwerfungen verarbeitet. Seine Premiere feiert es am 24. März auf der Fürmann Alm (http://www.fuermann-alm.de/), einer urig-bayrischen Wirtschaft, die seit der Corona-Krise zunehmend kritischen Künstlern eine Bühne bietet. Großmann gehört zweifellos dazu. Wie nur wenige Künstler sprach er sich gegen Auftritte aus, bei denen diskriminiert wird, also unter 3- und 2-G-Bedingungen, und kritisierte die Test- und Maskenauflagen. Das führte zu Verwerfungen mit diversen Veranstaltern und Kollegen. Nun macht der 52-jährige Künstler aus Passau einen Neuanfang, indem er nicht nur gegenwärtige Tabuthemen deutlich anspricht, sondern sich auch die Auftrittsorte genau aussucht.

In diesem Jahr wird Großmann sein Programm an sieben bis acht Abenden aufführen. Einen konkreten Titel hat es noch nicht. Der Kabarettist schwankt zwischen zwei Varianten: „Gott, vergib ihnen nicht, denn sie wissen, was sie tun“ und „Werd scho wern, sagt d’ Sau zu Bärn“. Je nach Gefühlslage werde er einen dieser Titel für die anstehende Veranstaltung wählen, sagt der Künstler. „Manchmal bin ich versöhnlicher, manchmal nicht.“ Großmann meint damit die Entscheidungsträger, die die Bürger während der Corona-Krise manipulierten und es immer noch tun, ob es nun um den Ukraine-Krieg geht oder den Klimawandel. „Was seit drei Jahren passiert, ist der absolute Wahnsinn.“ Diesen wolle er in seinem Programm zeigen, sich dabei aber auch versöhnlich zeigen, „vor allem gegenüber Menschen, die sich haben manipulieren lassen“. Sie seien Opfer dieses Wahnsinns. Wie dieser konkret aussieht und sich auswirkt, führt Großmann indirekt über verschiedene Figuren vor.

Gewiefter Landwirt

Die Darstellungsform ist gewissermaßen ein Residuum seiner vorherigen Programme. Der Kabarettist steht in einer Tradition von Künstlern wie Bruno Jonas oder Josef Hader, die in den 1980er und 1990er Jahren auf der Bühne quasi eine Geschichte erzählten, indem sie mehrere Figuren hintereinander spielten. In Großmanns neuem Programm gibt es etwa den moralischen Klimakleber oder den Investmentbanker, der aus dem Geschäft mit Impfstoffen aussteigt und stattdessen in Aktien der Rüstungsindustrie kauft.

Ebenfalls Teil des Figurenensembles ist ein gewiefter Landwirt. Weil dieser auf staatliche Subventionen hoffen darf, bringt er auf seinem Hof mehr Ukraine-Flüchtlinge unter als Kühe. Neben solchen Figuren wird Großmann auf der Bühne ganz private Geschichten erzählen. „Ich gebe zum Besten, was ich in den letzten Jahren erlebt habe“, sagt er. Es soll sowohl philosophisch als auch spirituell werden. „Was gerade passiert, hat einen größeren sinnhaften Überbau. Es wird Zeit, dass sich Kabarett und Spiritualität ‚Grüß Gott` sagen“, so Großmann.

Veranstalter mit „gleichen Werten“

In der Corona-Zeit spielte der Kabarettist ausschließlich auf unkonventionellen Bühnen, in Einrichtungen, die sich aus Protest zu Veranstaltungsstätten gemausert haben. Mit dem neuen Programm versucht er nun die Brücke zu schlagen. „Ich spiele schon wieder auf normalen Bühnen, teste aber vorher, ob es energetisch passt.“ Ihm sei es wichtig, dass die Veranstalter die gleichen Werte haben und zumindest verstehen, welches Unrecht seit der Corona-Politik geschieht. Er kann jedoch beobachten, dass die Kritik an der Regierung wächst. „Immer mehr Veranstalter sind mit der Politik nicht einverstanden“, so Großmann, der in diesem Jahr größtenteils in Bayern auf der Bühne stehen wird. Nach der Premiere am 24. März folgen unter anderem Auftritte in Landshut, München, Weiden und im Großraum Nürnberg.

Diesen Artikel teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Telegram

schwarz auf weiß unterstützen

Freiwilliges Zeitungs-Abo oder Einzelspende an:

IBAN: DE83 1005 0000 0191 2112 65
(BIC: BELADEBE)

Kontoinhaber: Flugwerk UG (haftungsbeschränkt)

oder hier PayPal –

Ein Abo ist freiwillig. Alle Inhalte sind ohne Bezahlung verfügbar.

ODER
alles von Paul Brandenburg

Spenden an Paul Brandenburg persönlich werden für alle seine Projekte verwendet: