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„Der längste Krieg in Europa seit 1945“
Ukraine-Krieg

„Der längste Krieg in Europa seit 1945“

Foto: Pixabay/Joachim Schnürle

Seit 2014 ist Krieg in der Ukraine, begonnen von jenen, die per Staatstreich in Kiew an die Macht kamen. Daran wird hierzulande kaum erinnert. Ein Buch holt das Geschehen aus dem Vergessen.

Optimismus zu haben fällt schwer beim Blick auf die Ereignisse in der Ukraine. Der US-geführte Westen benutzt das Land seit dem russischen militärischen Eingreifen als Kriegsschauplatz, um Russland zu „ruinieren“. Dieses Ziel verkündeten selbst bundesdeutsche Politikdarsteller, geschichtsvergessen und undiplomatisch. Was von westlichen Politikern, ebenso von etablierten Medien, zu hören und zu lesen ist, lässt die Vorgeschichte der zum Krieg eskalierten Krise weg und erfüllt damit die Kriterien der Desinformation.

Dabei ist es nicht weniger als „Der längste Krieg in Europa seit 1945“, wie der Journalist Ulrich Heyden in seinem gleichnamigen Buch zeigt. Es handelt vom Krieg in der Ostukraine, der 2014 begann. Das geschah, als die mit westlicher Hilfe an die Macht gekommenen Kiewer Putschisten Panzer gegen die Aufständischen im Donbass schickten. Sie nannten und nennen es bis heute nicht Krieg gegen die eigenen Bürger, sondern „Antiterror-Operation“ (ATO). Heyden, der seit 1992 in Russland lebt und arbeitet, hat seine Augenzeugenberichte aus dem Donbass in dem Buch zusammengefasst.

In seiner Einleitung schreibt er unter anderem, dass die BRD längst Konflikt- und Kriegspartei ist. Und das nicht nur, weil die bundesdeutsche Politik und die mit ihr verbundenen Medien zum Kiewer Krieg gegen die eigenen Bürger in der Ostukraine bis heute schweigen. Auch nicht allein wegen fast 20 Milliarden US-Dollar an Finanz- und Wirtschaftshilfe seit 2014, sondern wegen der „Verzahnung zwischen der Bundeswehr und dem ukrainischen Militär“. Darauf habe ausgerechnet der ehemalige Kiewer Botschafter Andrej Melnyk am 6. Februar 2022 hingewiesen. Nach seinen Worten sitzen strategische Berater der Bundeswehr „seit Jahren“ im Kiewer Kriegsministerium, wodurch die Bundesregierung „bestens informiert“ sei.

Der Autor hat die inzwischen zu Russland gehörenden Volksrepubliken Donezk und Lugansk mehrmals besucht. Er berichtet vor allem von den Menschen im Donbass, deren Dörfer und Städte seit mehr als acht Jahren von der ukrainischen Armee und rechtsradikalen Freiwilligen-Bataillonen beschossen werden, von ihrem Leid, ihrem Widerstand und ihren Hoffnungen. Und er analysiert, warum der Konflikt um die Ostukraine entstand, ebenso, warum bisherige Versuche einer friedlichen Lösung scheiterten. Das Buch ist dringend allen zu empfehlen, die verstehen wollen, was geschieht, und die nach einem Mittel gegen die herrschende Desinformation von Politik und Medien suchen.

Ulrich Heyden: „Der längste Krieg in Europa seit 1945“
Verlag Tredition 2022. 335 Seiten; ISBN: 978-3-347-59573-6; 19,90 Euro

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