Laut bulgarischem Innenministerium, so eine aktuelle Meldung des Nationalradios „Christo Botew“ mit dem Titel „Zunehmende Versuche illegaler Einwanderung“, stellt die Europäische Union 600 Millionen Euro für die technische Absicherung der bulgarischen Grenze zur Türkei bereit.
Der Hintergrund ist, dass seit Anfang des Jahres die illegale Migration um 43 Prozent gestiegen ist. Im Jahre 2022 sind in Bulgarien 16.767 illegale Einwanderer festgenommen worden, 6.000 mehr als 2021 – davon 2.298 bei der Einreise und 2.377 beim Versuch, das Land zu verlassen. Weitere 12.092 Personen wurden wegen unrechtmäßigen Aufenthalts im Landesinneren festgenommen.
Trotzdem sei aber nur eine sehr geringe Zahl der Versuche einer illegalen Einreise nach Bulgarien erfolgreich, denn 164.000 Personen wurden im Jahr 2022 durch die bulgarischen Behörden daran gehindert, die bulgarisch-türkische Grenze unrechtmäßig zu überqueren. Das gab der bulgarische Innenminister vor wenigen Tagen bekannt, der auch darüber informierte, dass der technische Ausbau von 110 Kilometern des Grenzzauns fortgesetzt wird. Nicht der Zaun gewährleiste den Schutz der Grenze, sondern die Beamten vor Ort, und das unter schwierigen Bedingungen, da sie nicht über die notwendigen Geländewagen verfügten.
Weiterhin gab der Minister bekannt, dass immer mehr Ausländer gegen Bezahlung am Einschleusen von Migranten beteiligt seien. Aktuell werden zwischen 2.000 und 3.000 Euro aufgerufen, um einen illegalen Migranten von der Türkei über Bulgarien nach Serbien zu bringen. Die Zahlung erfolge, nachdem der Hauptorganisator auf türkischer Seite bestätigt, dass es die Migranten nach Serbien geschafft haben. Darüber hinaus gebe es auch einen so genannten VIP-Service für kleinere Gruppen von fünf bis sechs Personen, wo bis zu 10.000 Euro pro Nase fällig werden. Interessant noch der Hinweis: Um keinen Verdacht zu erregen, werden die Migranten meist in Autos befördert, die von Frauen gefahren werden.
