Das statistische Bundesamt legt neue Erkenntnisse über Hitzetote und Krankenhausaufenthalte vor. Sie unterscheiden sich stark von den Aussagen Lauterbachs. Der Hitzeschutzplan bleibt dennoch unberührt.
Hitze ist nur sehr selten eine direkte Todesursache. Das geht aus den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor. Demnach lassen sich 19 Fälle pro Jahr feststellen. Das widerspricht der Aussage des Gesundheitsministers Karl Lauterbach. Dieser sagte am Montag: „Über die letzten Jahre sind jedes Jahr tausende Menschen an Hitze gestorben.“ Das Robert-Koch-Institut (RKI) liefert genaue Zahlen: So habe es 2022 4.500 Hitzetote gegeben. Lauterbach ist daher der Meinung, dass Deutschland in der Vergangenheit zu wenig unternommen habe. Das müsse jetzt aufgeholt werden – mittels eines Hitzeschutzplanes.
Ziel des Hitzeschutzplanes ist es, die Bevölkerung und insbesondere vulnerable Gruppen für Schutzmaßnahmen zu sensibilisieren. Todesfälle sollen reduziert und vermieden, Krankheitsverläufe abgemildert werden. Dafür ist zukünftig ein Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdienstes vorgesehen. Außerdem soll das RKI ein „Hitzemonitoring“ erstellen, um eine Übersterblichkeit durch Hitze frühzeitig feststellen zu können. Der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kommt die Aufgabe zu, eine Hitzeschutzkampagne durchzuführen.
Destatis nennt in der aktuellen Auswertung auch die Anzahl von Krankenhausaufenthalten, bedingt durch Hitze und Sonnenlicht. Genau waren es zwischen 2001 und 2021 durchschnittlich 1.500. Überdurchschnittlich viele der hitzebedingten Krankenhausbehandlungen und Todesfällen kämen hierzulande häufig in Jahren mit vielen sogenannten Hitzetagen mit Temperaturen ab 30 Grad Celsius vor. Der Grund für die Krankenhausaufenthalte sei besonders eine ungenügende Zufuhr von Wasser, so Destatis. Insbesondere ältere Menschen seien von einem Flüssigkeitsmangel betroffen. Somit sei der Anstieg der Krankenhausbehandlungen und Todesfälle teilweise auch altersbedingt.