Im Europäischen Parlament in Straßburg fand am Mittwoch, dem 19. April, eine Konferenz zum Pandemievertrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) statt. Nach einer Expertenanhörung diskutierten die Konferenzteilnehmer über das umstrittene Vorhaben der Gesundheitsorganisation.
Die fraktionslose EU-Abgeordnete Francesca Donato gab in ihrer Eröffnungsrede eine Übersicht über den Vertragsentwurf und warnte, dass mit Abschluss dieses Vertrages die unterzeichnenden Staaten ihre Souveränität aufgeben würden, da bisher unverbindliche Empfehlungen der WHO in Verpflichtungen umgewandelt werden sollen.
Internationale Experten wie die Mediziner Dr. Wolfgang Wodarg und Dr. David Bell, ehemaliger WHO-Mitarbeiter, informierten über Verflechtungen der WHO mit anderen Institutionen. Sie warfen der Organisation vor, falsche Behauptungen über drohende Gefahren aufzustellen und gegen Grundsätze der öffentlichen Gesundheit zu verstoßen. Die Juristin Dr. Silvia Behrendt, Direktorin des Instituts für Global Health Responsibility, hält die WHO in ihrer augenblicklichen Verfassung für „dysfunktional“ und kritisierte mangelnde Kontrollmechanismen und dass die WHO über „unvergleichlich viel Macht“ verfüge. Sie forderte Ermittlungen, welche Kräfte und Interessen hinter der WHO stehen. In der anschließenden offenen Diskussion wurde eine mögliche Unterzeichnung des Vertrags von den Konferenzteilnehmern generell kritisch beurteilt. Augenblicklich laufen die Vertragsverhandlungen der WHO mit den Regierungen. Die Unterzeichnung des Vertrags ist für Mai 2024 vorgesehen.
Dr. Kay Klapproth ist Biologe mit Schwerpunkt Immunologie. Er hat viele Jahre in Forschung und Lehre gearbeitet, zuletzt als akademischer Rat der Universität Heidelberg.