Heute findet ein bundesweiter Hitzeaktionstag statt. Die beteiligten Organisationen fordern, den Hitzeschutz gesetzlich zu verankern. Gesundheitsminister Lauterbach kündigt einen Hitzeschutzplan für Deutschland an.
In Zusammenarbeit mit dem Bundesgesundheitsministerium haben Gesundheitsorganisationen für heute einen bundesweiten Hitzeaktionstag organisiert. Beteiligt sind unter anderem die Bundesärztekammer, die Arbeiterwohlfahrt, der Pflegerat, die Deutsche Krankenhausgesellschaft, die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, der Berufsverband für Pflegeberufe, diverse „Hitzeaktionsbündnisse“, „Health for Future“ und viele andere mehr. Federführend ist hierbei die „Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V.“ (KLUG).
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz von Bundesärztekammer, Deutschem Pflegerat und KLUG unter Beteiligung von Bundesgesundheitsminister Lauterbach forderten die Organisatoren, den Hitzeschutz bundesweit gesetzlich zu verankern. Ausgehend von Modellrechnungen, die wiederum auf Schätzungen beruhen, beklagten sie, dass es im Jahr 2022 4.500 Hitzetote gegeben habe. In Zukunft werde es noch längere und intensivere Hitzeperioden geben. Deutschland sei darauf jedoch nicht vorbereitet. Ein Präsidiumsmitglied des Deutschen Pflegerats beschwor mit der Klimakatastrophe zugleich eine Gesundheitskatastrophe, sollte weitergemacht werden wie bisher.
Der Vorstandsvorsitzende von KLUG, Martin Herrmann, verlas die gemeinsam verfassten Forderungen. „Flächendeckende Hitzewellen“, so Herrmann, „können sich zu Großschadensereignissen und Katastrophen entwickeln.“ Daher seien klare Zuständigkeiten in Bund und Ländern notwendig, um den „gesundheitlichen Hitzenotstand“ zusammen mit den Katastrophenschützern feststellen zu können. Entsprechende Planspiele und Übungen müssten obligatorisch werden. Neben der gesetzlichen Verankerung des Hitzeschutzes als Pflichtaufgabe forderte er ein unabhängiges Kompetenzzentrum für gesundheitlichen Hitzeschutz auf Bundesebene.
Gesundheitsminister Lauterbach kündigte einen Hitzeschutzplan an. Es sei eine „Fehleinschätzung“, den Schutz vor Hitze den individuellen Entscheidungen der Bürger zu überlassen. Diese Aufgabe müsse vor allem der Staat übernehmen, da viele Betroffene nicht in der Lage seien, das Risiko richtig einzuschätzen. Der kommende Hitzeplan werde Hitzeperioden nach Schwere einteilen. Daran würden sich dann die Gesundheitseinrichtungen und Kommunen in verbindlichen Schutzplänen richten. Gefährdete Menschen ließen sich so gezielt erreichen, zum Beispiel, indem Senioren durch Anrufe dazu aufgefordert würden, regelmäßig zu trinken.