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Italien: Vom Bären getöteter Mann beigesetzt. Tierschützer bleiben unbeeindruckt
Klaus Alfs

Italien: Vom Bären getöteter Mann beigesetzt. Tierschützer bleiben unbeeindruckt

Foto: Pexels, Pixabay
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Der im norditalienischen Trentino von einem Bären getötete Andrea Papi wurde gestern beigesetzt. Während die Menschen in der Region geschockt sind, bleiben Tierschützer ungerührt. Sie wollen den Abschuss des Tieres verhindern.

Im norditalienischen Ort Caldes im Val di Sole wurde gestern um 15 Uhr Andrea Papi (26) beigesetzt, der von einem Bären zerfleischt worden war. Im ganzen Tal wurde zur selben Zeit eine Schweigeminute abgehalten. Nicht nur die Eltern des Opfers sind geschockt. Die gesamte Region ist in Sorge. Viele Menschen leben vom Tourismus und fürchten nun um ihre Existenz. Der Bürgermeister betonte, dass Papi keineswegs in einer abgelegenen Gegend unterwegs war, sondern auf einem frequentierten Forstweg joggte. Der Bär sei im Dorf präsent. 

Abschuss fraglich

Unterdessen konnte das Tier identifiziert werden. Es handelt sich um ein siebzehnjähriges Weibchen, Tochter eines Bärenpaars aus Slowenien. Dieses wurde 1999 zusammen mit anderen Bären im Rahmen der Large Carnivore Initiative for Europe (LCIE) in der Region angesiedelt. Es leben dort zurzeit mindestens hundert Bären – doppelt so viele wie geplant.

Zwar erteilte die Regierung eine Abschussgenehmigung, doch es ist fraglich, ob diese auch durchgesetzt wird. Naturschutz- und Tierschutzverbände wollen den Abschuss verhindern. Dies ist bei derselben Bärin schon einmal gelungen. Sie gilt offiziell als gefährliches Exemplar, seit sie im Juni 2020 zwei Personen angegriffen und verletzt hatte. Die Dringlichkeitsverordnung zur Tötung der Bärin wurde seinerzeit allerdings nach dem Einspruch von Tierschutzverbänden aufgehoben

Von Natur aus scheu?

Naturschutzverbände stellen Großbeutegreifer durchgehend als „von Natur aus“ scheue Tiere dar, die Menschen prinzipiell meiden. In dieser Logik erscheinen Angriffe stets als von Menschen verschuldete Anomalie. Unerwähnt bleibt, dass Wölfe oder Bären menschliche Nähe offenbar nur dann meiden, wenn sie vor Menschen auch etwas zu befürchten haben. Letzteres ist aber aufgrund des strengen Schutzes nicht der Fall. 

Ob mit „richtigem Handeln“ etwas zum Besseren bewirkt werden kann, muss stark bezweifelt werden. Es sieht eher so aus, als wollten Naturschutzverbände die Menschen generell sehr weitreichend reglementieren. „Richtig“ kann es der Mensch wohl nur machen, wenn er gänzlich zurückweicht und sich jeden Schritt von den einschlägigen Organisationen amtlich genehmigen lässt. 

Diese machen sich einen Konstruktionsfehler des Naturschutzgesetzes zunutze. Dort wird im ersten Paragrafen ein „Eigenwert“ von Natur postuliert, der aber nicht schlüssig begründet werden kann. „Eigenwert“ beruht auf der Fähigkeit zur Selbstbestimmung im engen Sinn, die Tieren, Pflanzen, Steinen expressis verbis abgesprochen wird. Daraus ergibt sich eine prinzipielle Schieflage zum Nachteil des Menschen.

In Absatz 3 desselben Paragrafen soll „die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft“ geschützt werden. Der Erholungswert seiner eigenen Zerfleischung dürfte für Andrea Papi allerdings begrenzt gewesen sein. In sozialen Netzwerken wird er nun posthum mit zahlreichen Kommentaren darüber belehrt, dass er alles falsch gemacht habe und selbst schuld sei. „Wenigstens hatte der Bär eine ordentliche Mahlzeit“, feixt eine Kommentatorin. Die menschenverachtende Saat des Ökologismus ist aufgegangen.

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