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Covid-Impfung: WHO feiert sich erneut selbst als Lebensretter
Klaus Alfs

Covid-Impfung: WHO feiert sich erneut selbst als Lebensretter

Foto: Pexels, Nataliya Vaitkevich

Gestern verbreitete sich auf allen Kanälen die dpa-Meldung, Covid-Impfungen hätten laut WHO allein in Europa eine Million Menschenleben gerettet. Doch bei fehlender Standardisierung kann man stets alles und nichts beweisen.

In vielen Medien erschien gestern eine identische Meldung. In Europa sollen mindestens eine Million Menschen durch die Impfungen vorm Tod bewahrt worden sein. Konkret erfährt man allerdings nicht viel. Die betreffende Studie scheint noch nicht öffentlich zugänglich zu sein. Im Internet existiert nur ein Abstract

Hätte, wäre, könnte

Dasselbe Autorenteam hatte bereits von Dezember 2020 bis November 2021 für Europa 470.000 per Impfung gerettete Leben allein in der Gruppe ab sechzig Lebensjahre errechnet. Damals waren 33 Länder eingeschlossen, Deutschland jedoch nicht. Nun sind 26 europäische Länder und drei Altersklassen untersucht worden. Ob Deutschland diesmal dabei war, ist nicht ersichtlich. 

In der Studie von 2021 nahmen die Autoren die beobachtete allgemeine Sterblichkeit und verglichen sie mit der angenommenen Sterblichkeit ohne Impfung. So werden sie es auch diesmal gemacht haben. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Impfung wirkt. Die Effektivität der Impfung errechneten die Autoren flexibel je nach den „Variants of Concern“. Darin sind viele Hättes, Wäres und Könntes enthalten. Das Vorbild scheint jene Lancet-Studie zu sein, in welcher behauptet wird, dass die Impfungen allein im Jahr 2021 weltweit bis zu zwanzig Millionen Menschen das Leben gerettet hätten. Wie absurd dieses Ergebnis ist, zeigt unter anderem der Pharmakologe Manfred Horst

Absurder geht es kaum

Jenseits aller Detailkritik an solchen Modellen – wie zum Beispiel in dieser Arbeit von Klement und Walach – scheitern sie bereits an der Plausibilität. Denn das Medianalter der an und mit Covid-Verstorbenen liegt fast überall über der durchschnittlichen Lebenserwartung. Das ist ein sicherer Marker dafür, dass keine gesellschaftlich bedrohliche Pandemie vorliegen kann. Warum also nicht die frohe Botschaft verkünden, dass man mit Covid im Schnitt länger lebt als ohne? Millionen geretteter Leben durch die Impfung hätten außer in der Fantasie jedenfalls keinen Platz, zumal die Patienten mit Covid-Diagnose so beherzt überbehandelt wurden, dass viele in Wirklichkeit an der Überbehandlung starben. In letztere Kategorie gehören dann wohl auch die Impfungen. Denn offenbar sind sie gar nicht indiziert.

Es ist natürlich jederzeit möglich, in den Ausgangsbedingungen von Berechnungen etwas unterzubringen, was ein gewünschtes Ergebnis herbeiführt. So war das RKI auf den Trick verfallen, den Covid-Toten im Schnitt fast zehn verlorene Lebensjahre anzudichten – unter der Voraussetzung allerdings, dass sie alle keine Vorerkrankungen hatten. Dass Menschen sogar 120 Jahre alt werden können, wenn sie fit bleiben, wusste man schon vorher. Niemand kommt jedoch auf die Idee, die zwölf verlorenen Lebensjahre des Johannes Heesters zu beklagen, weil er bereits mit 108 Jahren verstorben ist. 

Zirkelschlüsse

Die Covid-Erzählung ist eine Just-so-Story. Sie wurde unter die Leute gebracht, damit sie glauben, drastische Maßnahmen seien alternativlos. Doch die Maßnahmen existieren nicht um der Pandemie willen, sondern die Pandemie existiert um der Maßnahmen willen. Das gilt besonders für die Covid-Impfung. Da es sich hierbei um ein simples hysteron-proteron handelt, ist es denkbar leicht, es immer wieder neu zu „beweisen“. Aufwendige Berechnungen, Zahlenkolonnen, Grafiken und dergleichen täuschen bloß über ihre eigene Zirkularität hinweg.

Aussagekräftig wäre das alles nur, wenn es unter Bedingungen strikt standardisierter Vergleiche stattgefunden hätte. Das fängt bei der Definition von Covid-Toten an. Zwei Millionen „laborbestätigte Covid-Tote“ in Europa – wie in der Studie angegeben – sagen nichts aus, weil die Labortests nicht standardisiert sind. Man braucht daher auch keine Impfung, um auf dem Papier Millionen Menschen das Leben zu retten. Man muss nur restriktiver definieren, wer als „Covid-Toter“ zu gelten hat. Dann könnte die WHO verkünden, dass allein durch diagnostische Strenge Millionen Menschen das Leben gerettet wurde. Sie wird jedoch im wahrsten Sinne den Teufel tun. 

Aufarbeitung in weiter Ferne

So unplausibel die Modelle erscheinen mögen – sie verfehlen ihre Wirkung nicht. Denn wer traut sich schon zu, wissenschaftliche Studien zu beurteilen? Die Medien verbreiten die immergleichen Botschaften. Diese gelten damit als erwiesen. Bisher musste nicht einmal Karl Lauterbach wegen seiner Untaten zurücktreten. Es erscheint daher fraglich, ob eine Aufarbeitung jemals stattfinden wird.

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