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„Kohl ist nicht mehr böse auf dich“
Medienfreiheit

„Kohl ist nicht mehr böse auf dich“

Foto: Pexels/Terje Sollie

Wir leben in einer Welt der Umdeutung. In der Masken „Freiheit“ bedeuten, Diffamierung ganzer Gruppen „Solidarität“ und Waffen „Frieden“. Eine Kolumne von Milena Preradovic.

In dieser Welt heißt „Demokratie verteidigen“ Meinungsfreiheit abzubauen und Kritiker zu verfolgen und zu diskreditieren – wahlweise als rechtsextrem, Schwurbler, gefährliche Verschwörungstheoretiker oder auch als Antisemiten. Wer hingegen auf der „richtigen“ Seite steht, der muss keine Konsequenzen fürchten. In Deutschland ist der Doppelstandard inzwischen Gold-Standard.

Das alles wäre nicht möglich ohne die Medien, also ohne die Altpapier-Medien, zu denen ich auch die gängigen TV-Sender zähle. Sie verteidigen spätestens seit der sogenannten Corona-Pandemie die Regierungsmeinung mit Zähnen und Klauen, ignorieren sämtliche anderslautenden Fakten und machen fleißig mit beim Bashing der Ungehorsamen.

Inzwischen gibt es auch kritischere Berichte. Zum Beispiel über Lockdowns und vor allem über die Folgen der Gentherapie called „Impfung“. Wer darin einen Hoffnungsschimmer sieht, den muss ich leider einbremsen. Die „kritischen“ Berichte folgen auch hier wieder der Regierung, die inzwischen nicht mehr umhinkann, manche Probleme zu benennen. Auf Druck von unabhängigen Medien und mutigen Wissenschaftlern. Salamitaktik. Zugegeben wird nur, was nicht mehr zu leugnen ist.

Utopische Vergangenheit?

Die Jüngeren mögen diese Verengung von Meinungsfreiheit und Debattenkultur inzwischen für normal halten. Deshalb hier ein kleines Beispiel aus einer fast utopisch anmutenden Vergangenheit. 1994, der bereits vierfache Kanzler Kohl wollte es nochmal wissen. Sein Kontrahent: der leutselige, aber blasse Rudolf Scharping (SPD). In einer RTL-Sendung am Freitag, also zwei Tage vor der Wahl, stand ich mit Publikum in Berlin. In Ludwigshafen moderierte Hans Meiser mit Helmut Kohl.

Wir wurden nicht oft in die Sendung geschaltet und überbrückten die Zeit mit einer kleinen Umfrage unter unserem überschaubaren Studiopublikum. Wer wird Kanzler? Die Mehrheit entschied sich für Scharping, entgegen allen repräsentativen Umfragen. Wir beschlossen, das nicht für uns zu behalten. Dann schließlich waren wir wieder dran. Ich als Moderatorin und Bundeskanzler Kohl übergroß auf einer riesigen Videoleinwand. „Hallo Herr Kanzler“, sagte ich, „wir haben gerade eine kleine Umfrage gemacht. Danach verlieren Sie die Wahl und Scharping gewinnt. Ist natürlich nicht repräsentativ“. Der Zorn in Kohls Gesicht war unübersehbar. Verständlich. Im Grunde war es eine aus Langeweile geborene Idee, eine völlig nichtssagende Umfrage. Es war eine blöde Idee.

Und die Folgen?

Da die Sendung ein paar Stunden vor Ausstrahlung aufgezeichnet wurde, beschloss RTL, unseren Ausreißer aus der Sendung zu schneiden. Am nächsten Morgen dann der Anruf mit Anschiss des Chefredakteurs. Und ein paar Wochen später sagte mir Hans Meiser: „Hab mit dem Alten gesprochen. Er ist nicht mehr böse auf dich.“ Das wars. Und es war normal, dass es keine weiteren Konsequenzen gab.

Heute unvorstellbar. Schon unter Kanzlerin Merkel etablierte sich ein System der gehorsamen Journaille. Wer zu kritisch berichtete, wer ausscherte, wer nicht mehr „zuverlässig“ war, der durfte nicht mehr in den Regierungsflieger, der kam der Macht nicht mehr nahe. Und war für seine Redaktion nutzlos. Inzwischen ist es sogar normal, dass ein Minister Habeck zutreffende Recherchen zu seiner Clanwirtschaft als rechtsextrem bezeichnet.

Und ganz offen planen EU und Bundesregierung neue Gesetze, die angeblich Hass, Hetze und putinfreundliche Propaganda verbieten sollen. Was das ist, bestimmen allein sie selbst, flankiert von „ihren“ Medien.

Allerdings dürfen wir auch eins nicht vergessen. Diese ausgeartete Zensur gibt es erst, seit die unabhängigen Medien wichtig geworden sind und Millionen erreichen, die jetzt die Möglichkeit haben, sich ein eigenes Bild zu machen. Lassen wir nicht zu, dass dieses Fenster zur Wahrheit wieder geschlossen wird.

Die Journalistin Milena Preradovic interviewt auf ihrem Kanal Punkt.Preradovic seit Februar 2020 kluge Köpfe zu aktuellen Themen. Es kommen vor allem Koryphäen zu Wort, die inzwischen von den Altpapier-Medien gecancelt werden. Denn: „Nur so wird das Bild vollständig, nur so können sich die Bürger eine wirklich fundierte Meinung bilden.“

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