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Französischer General zu Kriegsperspektiven
Ukraine-Krieg

Französischer General zu Kriegsperspektiven

Foto: Pexels/Mathias Reding

Die Zeit arbeite für Russland, argumentiert ein ehemaliger französischer General. Die russische Führung agiere überlegt und strategisch. Gleichzeitig bestehe die Gefahr, dass die Neokonservativen, die die US-Regierung dominieren, den Konflikt weiter eskalieren.

General a.D. Dominique Delawarde war Leiter des Nachrichtendienstes und der elektronischen Kriegsführung im Planungsstab der französischen Armee und Verbindungsoffizier zur Generalstabsakademie der US-Armee in Fort Leavenworth/Kansas.

Ende Mai äußerte sich Delawarde in einem Interview mit dem Verlag Stratpol zum aktuellen Stand des Konfliktes in der Ukraine: https://stratpol.com/wp-content/uploads/2023/05/Delawarde.mp4 (auf französisch) Wörtlich sagte er: „Die Wirtschaft des Westens ist stark geschwächt, darum tut Russland alles nur Mögliche, um sich nicht zu beeilen. Erstens schont es seine Kraft, zweitens arbeitet die Zeit für Russland. (…) Ich denke, dass wir im November 2024 Licht am Ende des Tunnels sehen werden. Die Prozesse, die wir in den unterschiedlichsten Teilen der Welt, in Südamerika, Afrika, Asien, beobachten, zeigen uns, dass Russland die richtige Entscheidung bezüglich der globalen Konfrontation mit dem Westen getroffen hat.“

Russland sei an der Fortführung des Krieges interessiert, um die Aktiva der Nato, wenn sie im ukrainischen Kampfgeschehen erscheinen, in homöopathischen Dosen zu vernichten. Ebenso sei Russland an der Schwächung von Wirtschaft und Finanzsektor (Dollar und Euro) interessiert und nutze dabei den Zeitfaktor und seine vielen Verbündeten (Brics/Brics+) im eigenen Interesse. Das sei die einzige Strategie, die es Russland erlauben werde, seinen alten Gegner langfristig zu neutralisieren. „Die Zeit arbeitet für Russland, der Westen wird schwächer und die Lieferung von F-16 ist nur ein Ablenkungsmanöver vom Verlust von Bachmut und wird auf den Kriegsverlauf keinen Einfluss haben.“

Ziel: Zerstückelung Russlands

Diese aktuelle Einschätzung sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Nato noch einiges an Eskalationspotential hat und die neokonservativen Fanatiker in der US-Regierung dazu bereit sein könnten. Delwarde sagte dazu bereits im März 2023 Folgendes: „Heute habe ich keinen Zweifel daran, dass die extremste Fraktion der US-Neokonservativen immer noch an der Spitze der Nato-Aktion steht, die auf die Zerstückelung Russlands abzielt. Diese Leute sind klar identifiziert und können namentlich genannt werden: Blinken, Nuland, Sullivan, Garland, Mayorkas, Janet Yellen sind die bekanntesten. (…) Sie arbeiten nicht im Interesse ihres Landes, sondern um die neokonservative Vision aufrechtzuerhalten, die von der Denkfabrik Project for a New American Century klar dargelegt wurde. Sie sind unverbesserlich, sie verkörpern die Hardliner-Fraktion des ‚Tiefen Staates‘ der USA.“

Wenn man die Eskalation des Krieges stoppen wolle, müsse man auf eine unabhängige und vollständige Untersuchung der Sprengung von Nord Stream 2 drängen. Aber man müsse auch und vor allem die Bande der Kriegstreiber destabilisieren, „indem wir deren einflussreichste Mitglieder vor der ganzen Welt beim Namen nennen und anprangern. Wir dürfen nicht zulassen, dass diese wenigen einflussreichen, aber berserkerhaften Neocons mit dem Leben unserer Mitbürger und unserer Kinder spielen.“

Die Erde sei „kein Lügner-Pokertisch für eine kleine neokonservative und globalistische Elite, wo der Einsatz eine Zerstückelung Russlands um jeden Preis sein kann. Das kann bis zur Vernichtung der gesamten Menschheit oder eines Teils davon gehen. Wir müssen diesen Wahnsinnigen Einhalt gebieten, indem wir sie destabilisieren und sie vor der Weltöffentlichkeit beim Namen nennen. Unsere Mitbürger müssen wissen, wer hinter dem Krieg steht und wer die Fortsetzung des Krieges unterstützt und warum.“

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