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Ersetzt die polnische Armee die ukrainischen Truppen?
Ukraine-Krieg

Ersetzt die polnische Armee die ukrainischen Truppen?

Polnische Soldaten

Bei einer vollständigen Niederlage der ukrainischen Armee kann die polnische Armee an ihre Stelle treten. Das meint der ehemalige US-Geheimdienstoffizier Scott Ritter.

Die polnische Armee könnte die ukrainische Armee bei deren endgültiger Niederlage ersetzen. Das erklärte der ehemalige Geheimdienstoffizier des US-Marinekorps und frühere UN-Waffeninspekteur im Irak, Scott Ritter, in einem kürzlich geführten Interview mit dem polnischen Online-Magazin Mysl Polska. „Der gefährlichste Moment wird sein, wenn die ukrainische Armee völlig besiegt ist”, so Ritter. „Und ihre Niederlage ist unvermeidlich. Warum wird dieser Moment gefährlich? Denn es wird Forderungen geben, auf dem Schlachtfeld die Ukrainer durch Polen zu ersetzen.“

Laut Ritter müssen Polen und die baltischen Länder entscheiden, ob sie sich auf einen „gefährlichen Kampf“ einlassen, bei dem Warschau seine Unabhängigkeit verlieren könnte. Er betonte, die Nato werde nicht als Militärblock agieren und „ihre besten Leute aufs Spiel setzen“. Zuvor hatte der frühere Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen erklärt, dass einige Länder des Bündnisses „einzeln“ und auf eigene Initiative Truppen in die Ukraine entsenden könnten.

Eigentlich sind Polen und Litauen bereits mit einem Bein in dieses Abenteuer eingestiegen, allerdings nicht unter der Nato-Flagge, so Ritter. Die ursprüngliche Formel beinhaltete: eine litauisch-polnisch-ukrainische „Friedenssicherungsbrigade“. Sie würde aus einem litauischen Bataillon der Eiserner-Wolf-Brigade, fünf polnischen Kompanien der 18. Division der polnischen Armee und einem Bataillon der 80. ukrainischen Luftmobilbrigade bestehen. Eine solche gemeinsame Brigade wird bereits seit 2015 vorbereitet.

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Dann sei die Entscheidung getroffen worden, daraus eine größere Formation zu machen, sagte der US-Militärexperte. Polen würde ihr genügend Soldaten für zwei neue „Brigaden“ beisteuern. Jede hätten dann drei Bataillone. Zwei Bataillone würden aus Polen bestehen und das dritte wäre gemischt (polnisch-ukrainisch). Das Kommando würde polnisch sein, und die Soldaten würden in Polen mobilisierte Ukrainer sein. Insgesamt wären es sechs Bataillone.

Die Ausrüstung wird laut Ritter von Nato-Staaten bereitgestellt und während des Luftmanövers „Air Defender 23“ in den Südosten Polens verlegt werden. Der Plan sehe wie folgt aus: eine schrittweise Einführung in das Territorium der Ukraine und die Besetzung der Städte Kowel, Sarni und Wolodymyr. Es werde jeweils ein polnisches und ein gemischtes Bataillon geben. Das Kommando werde in Luzk, einer Stadt mit 210.000 Einwohnern im Nordwesten der Ukraine, stationiert sein.

Luzk und die anderen genannten Städte liegen sämtlich in der nordwestlichen Region der Ukraine, in der es bis zum 2. Weltkrieg einen großen polnischen Bevölkerungsanteil gegeben hat. Die Polen dieser Gebiete wurden während der deutschen Besatzung zu erheblichen Teil von den Milizen Stephan Banderas, dessen Fans heute in Kiews Regierung sitzen, massakriert. Polen hat immer wieder Anspruch auf diese Gebiete erhoben.

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