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Auch ASEAN-Staaten wollen aus westlichem Finanzsystem aussteigen
Weltordnung

Auch ASEAN-Staaten wollen aus westlichem Finanzsystem aussteigen

Foto: Foto: Pexels, Pratikxox

Die Entdollarisierung der Weltwirtschaft beschleunigt sich immer weiter. Indonesiens Staatspräsident Joko Widodo sagte, die Abkehr von westlichen Zahlungssystemen sei notwendig, um Transaktionen vor „möglichen geopolitischen Folgen“ zu schützen. 

Mit ihrem Gipfel in Moskau haben die Staatschefs von Russland und China die neue multipolare Weltordnung ausgerufen. Ein wesentlicher Teil davon ist die Loslösung vom US-Dollar als Weltreservewährung – eine Loslösung, die China, Russland, Indien, der Iran und Saudi-Arabien vorantreiben. China und Brasilien haben bereits beschlossen, ihren Handel künftig in ihren eigenen Währungen abzuwickeln, und auch der Handel zwischen China und Kenia wird nicht mehr über den US-Dollar laufen.

Nun dürfte Südostasien in diese Entwicklung einsteigen.Der Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) erwägt, US-Dollar, Euro, Yen und britische Pfund aus Finanztransaktionen zu streichen und auf Berechnungen in lokalen Währungen zu wechseln. Am 28. März startete in Indonesien das offizielle Treffen der ASEAN-Finanzminister und Notenbankgouverneure.

Zu diesem regionalen Zusammenschluss, der darauf abzielt, die wirtschaftliche und sicherheitspolitische Zusammenarbeit ihrer Mitglieder zu fördern, gehören Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam.

Lokale Währungen

Diskutiert wurden Bemühungen, die Abhängigkeit von wichtigen Währungen durch das Local Currency Transaction (LCT)-System zu verringern. Die Erweiterung des Local Currency Settlement Scheme (LCS) hat bereits mit der Umsetzung zwischen den ASEAN-Mitgliedern begonnen.

Das digitale grenzüberschreitende Zahlungssystem, das es den ASEAN-Mitgliedsländern ermöglicht, lokale Währungen im Handel zu verwenden, soll nun erweitert werden. Eine Vereinbarung über eine solche Zusammenarbeit wurde bereits im November 2022 zwischen Indonesien, Malaysia, Singapur, den Philippinen und Thailand geschlossen.

Visa und Mastercard aufgeben

Der indonesische Präsident Joko Widodo hat die regionalen Behörden aufgefordert, die Zahlungssysteme Visa und Mastercard aufzugeben und von lokalen Banken ausgestellte Kreditkarten zu verwenden. Die Abkehr von westlichen Zahlungssystemen sei notwendig, um Transaktionen vor „möglichen geopolitischen Folgen“ zu schützen, sagte Widodo.

Dodit Probojakti, Vorstandsmitglied des indonesischen Kreditkartenverbandes (AKKI), sagte gegenüber „RIA Novosti“, dass Indonesien die Erfahrungen Russlands und seines Zahlungssystems „Mir“ nutzen werde, um sein eigenes inländisches Finanznetzwerk zu fördern. Von den ASEAN-Ländern hat nur Singapur Sanktionen gegen Russland verhängt, während alle anderen ASEAN-Länder weiterhin mit diesem Land Handel treiben.

Die Entscheidung der ASEAN, sich von westlichen Währungen, insbesondere dem US-Dollar und dem japanischen Yen, zu lösen, wird Druck auf Tokio ausüben und es zwingen, sich zwischen seinen wichtigsten Handelspartnern, den USA und Asien, zu entscheiden.

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