Im Leipziger Gesundheitsamt findet der „Tag der offenen Tür“ statt. Eine Initiative will ihn nutzen, um die Behörde mit der Corona-Politik zu konfrontieren – und möglicherweise ins Gespräch zu kommen. Ein Gastbeitrag von Karsten Wolf
Am 10. Mai werden Leipziger Bürger eine coronakritische Ausstellung vor das Gesundheitsamt bringen. Sie wollen dessen „Tag der offenen Tür“ nutzen, um sowohl mit der Einrichtung als auch mit anderen Bürgern der Stadt ins Gespräch zu kommen. Dadurch soll die notwendige Aufarbeitung der Corona-Krise ins Rollen gebracht werden.
Seit März 2023 organisiert eine Gruppe Leipziger Bürger die sogenannte „Runde der Verantwortung“ und lädt Institutionen zum Gespräch ein, die maßgeblich an der Durchsetzung der Corona-Maßnahmen beteiligt waren. Dafür melden sie vor den jeweiligen Ämtern und Behörden Versammlungen an, suchen Kontakt zu Behördenleitungen und zeigen eine „Galerie der Aufklärung“. Das geschah bislang vor der Leipziger Volkszeitung (LVZ) und dem Gesundheitsamt, das jedoch nicht reagierte.
Die Chef-Redakteurin der LVZ antwortete vor der Demonstration umfangreich und erklärte, sie habe die Maßnahmen der Pandemie stets kritisch begleitet. An einem Gespräch danach zeigte sie jedoch kein Interesse. Die Initiative Leipziger Bürger will weitermachen und plant, ähnliche Aktionen unter anderem vor dem Schulamt, dem Amtsgericht, dem Rathaus und der Uniklinik durchzuführen.
10. Mai 2023: Runde der Verantwortung; Ort: Leipziger Gesundheitsamt, Rohrteichstraße 16 – 20; Zeit: 11 bis 17 Uhr
