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Hambacher Fest 2.0
Demokratiebewegung

Hambacher Fest 2.0

Das Hambacher Schlosss

Foto: Pixabay/maxmann

Eine Initiative aus Bürgern und Unternehmern greift auch in diesem Jahr die Tradition des Hambacher Festes von 1832 auf. Es soll wieder einen Zug von Neustadt an der Weinstraße zum Hambacher Schloss geben.

Am Pfingstsonntag startet das „Hambacher Fest“ in Neustadt an der Weinstraße (Pfalz). Höhepunkt wird der Zug zum Hambacher Schloss unter dem Motto „Hambach 2.0“ sein. Es wird von einer Initiative um den Unternehmer Wolfgang Kochanek organisiert.

Ein Zug aus weiß gekleideten Menschen soll wie beim historischen Vorbild 1832 durch Neustadt an der Weinstraße zum Hambacher Schloss ziehen, heißt es in den Ankündigungen. Dazu sind alle Bürger eingeladen, „die es nicht länger hinnehmen, dass sich eine unfähige Truppe von Ungelernten und Studienabbrechern im engen Schulterschluss mit den sie hofierenden Medien auf Kosten des Steuerzahlers schamlos bereichern, während das Land ins wirtschaftliche Chaos stürzt“.

„Für Demokratie und Meinungsfreiheit – gegen den wirtschaftlichen Untergang“, ist die Losung der Veranstalter. Das Fest soll am Pfingstsonntag 10 Uhr mit einer Rede von Kochanek beginnen, bevor 11 Uhr der Zug zum Schloss startet. Dort wird dann laut Ankündigung der „Demokratiepreis der Unternehmer und Selbständigen Deutschlands“ an eine Persönlichkeit übergeben, „die sich unter bewußter Inkaufnahme persönlicher Nachteile kompromisslos für Demokratie und Freiheit in diesem Land eingesetzt hat“. Glaubwürdigen Informationen nach geht der Preis in diesem Jahr an Michael Ballweg, der am Fest teilnehmen wird.

Das Fest „Hambach 2.0“ knüpft an das historische Vorbild vor 191 Jahren an. Am 27. Mai 1832 kamen rund 30.000 Menschen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten zusammen und bewegten sich zum Hambacher Schloss. Das Ereignis gilt als Beginn der bürgerlich-demokratischen Bewegung im damals noch feudalen und von Kleinstaaten geprägten Deutschland. Unter den Teilnehmern waren auch polnische Freiheitskämpfer und französische Demokraten. Ein Meer an schwarz-rot-goldenen Fahnen prägte damals die Veranstaltung, auf der ein deutsche Republik gefordert wurde.

Philipp Jakob Siebenpfeiffer, der sich 1832 in einer bewegenden Rede für die nationale Einheit, Freiheit und Volkssouveränität aussprach, war einer der Wortführer der damaligen Bewegung. Der bayerische König ließ sein Militär in die Pfalz einrücken und konnte die nationale und liberale Bewegung unterdrücken. Die Hauptorganisatoren Siebenpfeiffer und Wirth wurden festgenommen und mit Haftstrafen verurteilt. Andere mussten ins Ausland emigrieren. Die auf dem Hambacher Fest bekundeten Forderungen nach Freiheit und Einheit waren allerdings nicht mehr aufzuhalten und mündeten im Jahr 1848 in die bürgerlich-demokratische Revolution, die allerdings erfolglos blieb.

Die Veranstalter der Neuauflage in diesem Jahr rechnen mit mindestens 10.000 Teilnehmern. Nachdem die Stadt den Zug zum Schloss untersagt hatte, hat ein Gericht dieses Verbot wieder aufgehoben, so dass das Fest ungehindert stattfinden kann. Im vergangenen Jahr gab es die erste Neuauflage, die allerdings nur unter der Bedingung stattfinden konnte, das keinerlei politische Äußerungen und Fahnen gezeigt wurden. Daraufhin kamen Tausende Teilnehmer weiß gekleidet zum Hambacher Schloss.

Mehr Informationen gibt es auf Telegram im Kanal der Organisatoren:
https://t.me/hambach2023offiziell

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