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Alexa und Jens Fischer Rodrian geben zwei Konzerte in Berlin
Lyrik und Musik

Alexa und Jens Fischer Rodrian geben zwei Konzerte in Berlin

Künstler-Paar Jens Fischer Rodrian und Alexa Rodrian

Foto: Eugen Zentner

Kritische Zeilen, mitreißende Musik – dafür stehen Alexa und Jens Fischer Rodrian. Das Künstler-Paar befindet sich derzeit auf Tour und macht Halt in der Hauptstadt, wo es zwei Konzerte hintereinander gibt. Kritische Töne und ausgelassene Unterhaltung sind garantiert.

Das Künstler-Paar Alexa und Jens Fischer Rodrian tritt am 20. April im Berliner Lokal Al Hamra auf. Die Konzertveranstaltung mit poetischen Einlagen findet im Rahmen ihrer aktuellen Tour statt, die die beiden Lyriker und Musiker seit knapp einem Jahr deutschlandweit absolvieren. Unter dem Titel „Partners in Crime“ betreten sie nun in ihrer Heimatstadt die Bühne und präsentieren einen bunten Mix aus alten und neuen Stücken. Das Publikum erwartet ein Abend der ausgelassenen Unterhaltung, der kritischen Töne und poetischen Kommentare zum Zeitgeschehen.

Alexa und Jens Fischer Rodrian verstehen sich nicht nur als Künstler, sondern auch als Freiheits- und Friedensaktivisten. In den letzten Jahren haben sie sich für den inhaftierten WikiLeaks-Gründer Julian Assange eingesetzt, die Corona-Maßnahmen angeprangert und sich gegen Waffenlieferungen in die Ukraine ausgesprochen. Sie weisen auf gesellschaftliche Missstände hin und erheben ihre Stimme, wenn sie Ungerechtigkeit wahrnehmen. Ihre Botschaften beruhen auf dem Gebot der Nächstenliebe, des gegenseitigen Respekts und der Meinungsfreiheit.

Um die Menschen zu erreichen, gehen die Rodrians bisweilen mit sehr viel Bedacht vor. „Bei unseren Konzerten versuchen wir, das Publikum einzufangen, indem wir nicht gleich den Schlaghammer herausholen“, erklärt Jens. „Sonst verlassen einige sofort den Saal“, ergänzt Alexa. „Wenn wir unsere Botschaften jedoch geschickt streuen und die ganz kritischen Stücke erst am Ende vortragen, bleiben selbst die Skeptiker bis zum Schluss und machen sich Gedanken.“ Diese Strategie habe bislang erfreuliche Ergebnisse gezeitigt. „Weil die Leute verstehen, dass wir nicht spalten wollen und dass es uns ums Verzeihen geht“, so Alexa weiter.

Im Berliner Al Hamra dürfte dieses Vorgehen nicht unbedingt erforderlich werden. Das Lokal ist bekannt als Begegnungsstätte für Menschen, die nicht mit dem Strom schwimmen und die gesellschaftspolitischen Ereignisse hinterfragen. Für sie hat das Künstler-Paar besonders kritische Stücke im Gepäck. Alexa, die eigentlich aus dem Jazz kommt, trägt ihre Songs in englischer Sprache vor, während Jens sie instrumentell begleitet. Bis zur Corona-Krise hat die Künstlerin sechs Alben veröffentlicht, die ein breites Themenspektrum abdecken. Es geht um zwischenmenschliche Phänomene, persönliche Empfindungen und politische Aspekte. „Ich setzte mich immer mit dem Mikro- und Makrokosmos auseinander“, beschreibt sie ihre künstlerische Arbeit. „Das Politische ist immer persönlich, und das Persönliche ist immer politisch.“

In den letzten drei Jahren veröffentlichte Alexa zwar kein neues Album, dafür einige kritische Stücke zur Corona-Zeit, die unter anderem auf dem Sammelalbum „Protestnoten“ erschienen sind. Ihre englischen Songtexte übersetzt sie oftmals ins Deutsche, allerdings so, dass daraus eigenständige Gedichte entstehen. Diese weisen meist Charakteristika von Slam-Poetry auf. Alexa Rodrian arbeitet viel mit Klang und Rhythmus, macht gerne Wortspiele und verwendet eine metaphorische Sprache. Wie sich ihre Lyrik live anhört, demonstriert sie im Al Hamra zwischen ihren musikalischen Darbietungen.

Zwei Sets spielt sie an dem Abend, genauso wie Jens Fischer Rodrian, der ebenfalls Songs vorträgt sowie Gedichte vorliest. Einige dieser Lieder sind in den letzten Jahren auf große Aufmerksamkeit gestoßen – Werke wie „Die Armada der Irren“, „Es gibt ein Leben vor dem Tod“ oder „Assange“. Im Al Hamra wird er auch frische Stücke vortragen, unter anderem einen Slam-Poetry-Text aus seinem neuen Album, das am 16. September erscheinen soll. „Ein Hoch auf die Endlichkeit“, heißt er und richtet einen Appell für mehr Gelassenheit im Umgang mit den eigenen Lebensgrenzen. „Sie sind das, was uns alle verbindet“, kommentiert der Künstler das Stück, für das er zunächst einen Loop als Hintergrundmusik bauen wird, um es dann vorzulesen.

Nur zwei Tage später treten Alexa und Jens Fischer Rodrian wieder in Berlin auf, allerdings zusammen mit zwei weiteren Künstlern. Aus „Partners in Crime“ wird „FOURatONCE“. Im Steiner Haus im Stadtteil Zehlendorf werden zudem zwei Musiker der Basis-Band die Bühne betreten – die Akkordeonspielerin Cathrin Pfeifer und der Gitarrist und Sänger Lüül. Letzterer versteht sich auch als Unterhalter, schlägt bisweilen aber ernste Töne an, wie er unter anderem in dem Lied „Ich bin die freie Rede“ bewiesen hat. Diesen und andere seiner mal schwungvollen, mal melancholischen Songs trägt er am 22. April im Berliner Steiner Haus vor, während Cathrin Pfeifer auf ihrem Instrument spielen und ihm eine Musik entlocken wird, in der es, wie Jens Fischer Rodrian sagt, „neben der handwerklichen Virtuosität um den spirituellen Aspekt geht“.

20. April: „Partners in Crime“; Ort: Al Hamra, Raumerstraße 16, Berlin; Zeit: 19:30 Uhr.

22. April: „FOURatONCE“, Ort: Steiner Haus, Bernadottestraße 90/92, Berlin-Zehlendorf; Zeit: 19:00 Uhr.

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