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„Wie der Westen den Krieg in die Ukraine brachte“ – Buch über Ursachen
Ukraine-Krieg

„Wie der Westen den Krieg in die Ukraine brachte“ – Buch über Ursachen

Symbolbild

Ein kleines Buch klärt über ein großes Thema auf: über die Rolle von USA und Nato im Ukraine-Konflikt. Es geht darum, wie es zum Krieg kam und wie er hätte verhindert werden können.

Wer verstehen will, warum es zum Krieg in der Ukraine gekommen ist – der nicht erst mit dem russischen Einmarsch am 24. Februar 2022 begann –, dem ist ein kleines Buch zu empfehlen: „Wie der Westen den Krieg in die Ukraine brachte“ von Benjamin Abelow. Der Autor ist Mediziner und Experte für Atomwaffenpolitik und beschäftigt sich mit der „Rolle der USA und der Nato im Ukraine-Konflikt“, wie es im Untertitel heißt. Um es vorweg zu nehmen: Abelow widerlegt die westlichen Behauptungen vor der russischen Alleinschuld an dem Geschehen und dass der Einmarsch Russlands ins Nachbarland grundlos erfolgte.

Er vergleicht das russische Verhalten im Ukraine-Konflikt immer wieder mit dem möglichen Reagieren der US-Führung, wenn es solche Vorgänge an der Grenze zu den USA geben würde. „Hätte Russland vergleichbare Maßnahmen in Bezug auf amerikanisches Territorium ergriffen – zum Beispiel seine Streitkräfte in Kanada oder Mexiko stationiert –, wäre Washington in den Krieg gezogen und hätte diesen Krieg als defensive Reaktion auf das militärische Eindringen einer ausländischen Macht erklärt.“ Für ihn „handelt es sich beim Einmarsch Russlands in die Ukraine nicht um die ungezügelte Erweiterungspolitik eines in böser Absicht handelnden russischen Anführers, sondern um eine gewaltsame und zerstörerische Reaktion auf die fehlgeleitete Politik des Westens“.

Falsche Annahmen führen zu Eskalation

Abelow stellt fest, dass der Westen „kritische Entscheidungen auf der Grundlage falscher Annahmen“ treffe. „Damit verschärfen die westlichen Länder die Krise und könnten auf einen Atomkrieg zusteuern, ohne sich dessen bewusst zu sein.“ Der Atomwaffen-Experte belegt seinen Thesen und stützt sich auf die Analysen und Aussagen mehrerer Politikwissenschaftler, Regierungsvertreter und Militärbeobachter.

In acht Kapiteln erinnert er an die westlichen Provokationen gegenüber Russland von 1990 bis 2022, betrachtet die Ereignisse aus umgekehrter Perspektive und erinnert an die russischen Befürchtungen vor einem nuklearen Erstschlag durch die USA. Ebenso verweist der Autor auf die Warnungen einer ganzen Reihe von Politikexperten vor der Nato-Osterweiterungen. Abelow zeigt, dass russophobe Politiker die Fehler der Vergangenheit wiederholen und wie pessimistische Narrative des Westens zu selbsterfüllenden Prophezeihungen werden.

Am Ende stellt er fest, dass, „wenn man alles berücksichtigt, die Hauptverantwortung beim Westen und insbesondere bei den USA liegt“. Er ist sich sicher, „dass die Situation heute ein ganz andere wäre, wenn zwei oder drei der vielen … Provokationen nicht stattgefunden hätten“. Der Atomwaffenexperte sieht die Welt in einer sehr gefährlichen Lage: „Diese Situation konnte nur durch ein Ausmaß an Dummheit und Blindheit der US-Regierung und ein Maß an Ehrfurcht und Feigheit der europäischen Politiker erreicht werden, das beinahe unvorstellbar ist.“

Benjamin Abelow: „Wie der Westen den Krieg in die Ukraine brachte – Die Rolle der USA und der Nato im Ukraine-Konflikt“
Verlag Siland Press, Great Barrington 2022. 83 Seiten; ISBN 978-0-9910767-3-4; 13,95 Euro

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