Ungarn hat ein Abkommen mit Russland über zusätzliche Gaslieferungen verlängert und sich auf bevorzugte Zahlungsbedingungen für die von Gazprom erhaltenen Hauptmengen an Brennstoff geeinigt. Dies sagte der ungarische Minister für auswärtige Angelegenheiten und Außenwirtschaftsbeziehungen, Péter Szijjártó, am Dienstag. Zuvor hatte er in Moskau Gespräche mit dem stellvertretenden russischen Ministerpräsidenten Alexander Novak geführt.
Der Außenminister erinnerte in einer Videobotschaft auf seiner Facebook-Seite daran, dass beide Seiten im vergangenen Jahr eine Vereinbarung über zusätzliche Gaslieferungen nach Ungarn getroffen hatten, die über die im langfristigen Vertrag festgelegten Mengen hinausgehen. „Gazprom wird diese Option beibehalten“, sagte Szijjártó.
Er betonte, dass „etwa 80 bis 85 Prozent der ungarischen Gasversorgung direkt aus Russland kommen, weshalb die Kontinuität und die ununterbrochene Lieferung von grundlegender und entscheidender Bedeutung sind“. Ungarn bezieht den größten Teil seines Gases über „Turkish Stream“ und deren Ableger über Bulgarien und Serbien. Im vergangenen Jahr importierte es 4,8 Milliarden Kubikmeter russischen Brennstoff über diese Route.
Szijjártó erklärte, dass Russland „alle notwendigen Technologien, das Know-how und die Komponenten besitzt, um die Pipeline trotz der EU-Sanktionen reibungslos zu betreiben“. Daher „werden die Wartungs- und Reparaturarbeiten in diesem Jahr reibungslos ablaufen“, so der Minister.
Szijjártó schloss nicht aus, dass er von der politischen Opposition in Ungarn dafür kritisiert werden könnte, dass er in der gegenwärtigen Situation nach Moskau reist. Das sei aber im Interesse des Landes notwendig. „Die Frage der Energieversorgung ist eine physische, keine politische oder ideologische Frage, ob wir das wollen oder nicht. Russland und die Zusammenarbeit mit ihm werden weiterhin eine entscheidende Rolle für die Energiesicherheit Ungarns spielen“, so der Außenminister.