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Sucharit Bhakdi freigesprochen
Rechtsstaat

Sucharit Bhakdi freigesprochen

Karina Reiss und Sucharit Bhakdi im Mai 2021 bei einer Video-Ansprache

Der Mediziner und Wissenschaftler Sucharit Bhakdi ist am Dienstag vor Gericht von der Anklage der Volksverhetzung wegen angeblicher antisemitischer Aussagen freigesprochen worden. Das haben Prozessbeobachter berichtet.

Der Prozess gegen den Mediziner und Autor Sucharit Bhakdi vor dem Amtsgericht Plön (Schleswig-Holstein) ist am Dienstagnachmittag mit einem Freispruch beendet worden. Das berichtete unter anderem der Datenanalytiker Tom Lausen, der den Prozess beobachtete, auf seinem Telegram-Kanal. Danach hatte sich der Freispruch bereits im Laufe des Prozesses angedeutet, als der Richter Malte Grundmann am Vormittag die Strafbarkeit von Bhakdis Aussagen bezweifelte.

Der Mediziner stand wegen angeblicher Volksverhetzung durch Aussagen in einem Interview aus dem Jahr 2021 vor Gericht. Die Generalstaatsanwaltschaft Schleswig-Holstein warf Bhakdi (76) Volksverhetzung in zwei Fällen vor. Die Anklage unterstellte ihm, im April 2021 im Zusammenhang mit heftiger Kritik an der Impfpolitik Israels auch gegenüber in Deutschland lebenden jüdischen Menschen zum Hass aufgestachelt und diese als religiöse Gruppe böswillig verächtlich gemacht zu haben. Dem haben wiederholt Menschen jüdischer Herkunft widersprochen und sich hinter Bhakdi gestellt.

Mehrere hundert Menschen waren laut Medienberichten zum Gerichtsgebäude gekommen, um Bhakdi symbolisch zu unterstützen. Während des Prozesses gab es laut Lausen mehrere Unterbrechungen. So machte die Verteidigung Bhakdis den Berichten zufolge auf schwerwiegende Mängel der Anklage aufmerksam. Die Verteidiger Sven Lausen, Martin Schwab und Tobias Weissenborn rügten laut Prozessbeobachter Uwe Alschner, dass Bhakdi öffentlich vorverurteilt worden sei.

Oberstaatsanwältin Silke Füssinger erklärte in ihrem Plädoyer laut Tom Lausen, es gehe um gefährliche Sprache, inneren Frieden und um die Menschen, die von gefährlicher Sprache betroffen sind. Sie behauptete, Bhakdi und sein Interviewer Kai Stuht hätten alles geplant, und forderte eine Geldstrafe. Nach dem Plädoyer der Verteidigung endete der Prozess mit dem Freispruch für Bhakdi, wie Lausen berichtet.

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