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Russischer Militärexperte erwartet US-Angriff
Nato

Russischer Militärexperte erwartet US-Angriff

Foto: Pexels/Kevin Burnell

Ein führender russischer Militärwissenschaftler geht davon aus, dass im Zuge des beginnenden Nato-Luftmanövers ein großangelegter Angriff mit US-Marschflugkörpern stattfinden wird. In den USA wurden zeitgleich die Abgeordneten nach Hause geschickt.

Konstantin Sivkov ist ein ehemaliger Marine-Offizier, Spezialist für Artillerie und Raketentechnik, Doktor der Militärwissenschaft und ehemaliger Präsident der russischen Akademie für Geopolitik. Er prognostizierte am 10. Juni in einem Fernsehinterview einen Angriff der Nato auf Russland.

Sivkov sagte über das bevorstehende Nato-Luftmanöver „Air Defender 23“, mit etwa 10.000 und 240 Flugzeugen, es handle sich dabei in seiner Einsatzrichtung, „um eine Übung für einen groß angelegten Luftangriff, eine Luftoffensive gegen Russland.“ Zu erwarten sei ein Angriff mit 2.000 bis 2.500 Marschflugkörpern. Das werde „eine schwierige Prüfung für uns“. Russland habe „ein hochwirksames Luftverteidigungssystem“, es müsse jedoch klar sein, „vieles wird uns sicherlich erreichen“. In Moskau und anderen Städten werde es hunderte Einschläge geben. Deshalb agiere der russische Präsident sehr zurückhaltend und vorsichtig.

Kurz zuvor hat der Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, einen ungewöhnlichen Schritt gesetzt – nämlich die anstehenden Abstimmungen abgesagt und die Abgeordneten nach Hause geschickt – nur drei Tage vor der größten Nato-„Übung“, bei der ein Krieg mit Russland simuliert wird. Als offizieller Grund wurde der „Aufstand“ von elf Mitgliedern des Freedom Congressional Bloc genannt, die sich gegen den Kompromiss bezüglich der Anhebung der Schuldengrenzen stellen.

Wochenende im Regierungsbunker

Allerdings haben eine Woche zuvor alle US-Senatoren Satellitentelefone bekommen – „für den Fall einer Störung der US-Kommunikation“. Die Auflösung des Repräsentantenhauses findet auch nur wenige Tage nach einer „Übung“ statt, bei der ausgewählte hochrangige Regierungsbeamte ein Wochenende mit Familien in Regierungsbunkern verbrachten.

Kritische Beobachter stellen nun die Frage, wie viele dieser Beamten immer noch in den Bunkern sind. Sie spekulieren darüber, ob in Washington ein Angriff vorgetäuscht werden soll, den man dann Russland zuschieben kann. Sie fragen sich, ob die US-Regierung über das Nato-Großmanöver eine Eskalation plant und die Entscheidungsträger deshalb in Sicherheit bringt.

Positiv kann immerhin berichtet werden, dass nach der einflussreichen Rand-Corporation am 5. Juni auch das ebenso einflussreiche Council on Foreign Relations einen langen Artikel veröffentlicht hat, in dem bezüglich der Ukraine für ein Ausstiegsszenario der USA und für Verhandlungen mit Russland argumentiert wird. Sowohl Rand als auch das Council haben traditionell großen Einfluss auf das Pentagon und die US-Regierung. Bleibt zu hoffen, dass sich diese rationaleren Akteure gegen die neokonservativen Extremisten in der Biden-Administration durchsetzen.

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