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„Russen nach Hause“: US-finanzierte Pro-Kriegs-Plakate in Ungarn
Ukraine-Krieg

„Russen nach Hause“: US-finanzierte Pro-Kriegs-Plakate in Ungarn

Wand mit Schrift: Russen nach Hause

Foto: Fortepan/ Nagy Gyula

„In den vergangenen Tagen wurde jeder auf der Straße mit der Tatsache konfrontiert, dass nicht mehr die Opposition mit US-Geldern Wahlkampf macht, sondern die US-Botschaft direkt in Ungarn eine Kampagne gestartet hat, was ungewöhnlich ist, vor allem unter Verbündeten. Aber das größte Problem ist, dass es sich um eine Pro-Kriegs-Kampagne handelt.“ Das sagte der ungarische Kabinettschef Gergely Gulyás  Mitte April dem ungarischen Nachrichtensender ATV. Er bezog sich auf eine von der US-Botschaft in Budapest unterstützte Plakatkampagne.

Die Plakate wurden von der Facebook-Gruppe „Western Track“ in Auftrag gegeben und von der US-Botschaft in Budapest mitfinanziert, wie ungarische Medien berichten. Sie fordern den Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine mit dem Slogan „Russen, nach Hause!“. Auf der einen Seite des Plakats ist ein Foto einer Wand mit der Handschrift „Ruszkik haza“ (Russen nach Hause) auf Ungarisch und Russisch zu sehen – das ähnelt diesem Foto vom Kálvin-Platz aus dem Jahr 1956.  Der Slogan ist ergänzt um die Worte „1956 Ungarn, 2023 Ukraine“ mit den jeweiligen Nationalflaggen. Auf der anderen Seite steht die folgende Inschrift: „Der Frieden in der Ukraine kann nur erreicht werden, wenn die russische Besatzungsarmee abzieht.“ Der Stil erinnert an das blau-weiße Design der ungarischen Regierungskommunikation.

Laut Gulyás haben die US-Amerikaner nicht aufgegeben, Ungarn zu der von vielen seiner Verbündeten geteilten Pro-Kriegs-Haltung zu zwingen. Aber Ungarn bleibe davon überzeugt, dass der Frieden das einzige gemeinsame Interesse ist. „Es gibt keinen alliierten, diplomatischen oder gar freundschaftlichen Druck, dem Ungarn nicht widerstehen würde“, fügte der Minister hinzu. Ziel sei es, allen klarzumachen, dass die Regierung ihre Position auch unter dem Druck der USA nicht ändern werde.

Ungarn hat immer wieder eine andere als die vorherrschende westliche Position zum Ukraine-Krieg eingenommen. Das Land weigert sich zum Beispiel, Waffen an Kiew zu liefern und bezieht weiter Öl und Gas aus Russland.

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