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Nach Reaktionen ukrainischer Leser: US-Autorin zensiert sich selbst
Roman-Handlung in Moskau

Nach Reaktionen ukrainischer Leser: US-Autorin zensiert sich selbst

Eine Buchhandlung

Foto: Rumen Milkow

Bestsellerautorin Elizabeth Gilbert stoppt nach Protesten aus der Ukraine die Veröffentlichung ihres neuen Romans. Dieser handelt von Menschen, die Moskau widerstehen. Wie passt das zusammen?

Die US-amerikanische Schriftstellerin Elizabeth Gilbert (53), Autorin des Bestsellers „Eat, Pray, Love“, gab am Montag auf Twitter bekannt, dass sie die Veröffentlichung ihres neuen Buches gestoppt hatte. Als Grund gab sie “massive” Gegenreaktionen von ukrainischen Lesern wegen dessen Handlung in Russland an.

Gilberts neuer Roman mit dem Titel  „The Snow Forest“ spielt in Sibirien in der Mitte des letzten Jahrhunderts. Er handelt von einer Gruppe von Menschen, die den Entschluss fassen, sich aus der Gesellschaft zurückzuziehen, um der Sowjetregierung zu widerstehen.

Bis Montagnachmittag hatte der Roman über 500 Ein-Stern-Rezensionen auf der Buchempfehlungswebseite Goodreads erhalten. Gilbert begründete ihre Entscheidung damit, dass sie Menschen keinen Schaden zufügen möchte, die bereits schweres und extremes Leid erlebt hätten und noch immer erleben. „Es ist nicht die Zeit, dieses Buch zu veröffentlichen.“, so die Autorin.

PEN America bedauerte, dass Gilbert es für notwendig hielt, die Veröffentlichung eines in Russland spielenden Romans zu verschieben. Die Idee, dass Kreativität und künstlerischer Ausdruck in Kriegszeiten präventiv unterbunden werden sollten, um zu vermeiden, dass die durch militärische Aggression verursachten Schäden irgendwie noch schlimmer werden, sei falsch.

Die 53-jährige Gilberts ist Autorin und Journalistin. Ihr Bestseller „Eat, Pray, Love: One Woman’s Search for Everything Across Italy, India, and Indonesia“ hat sich weltweit über 10 Millionen Mal verkauft und wurde mit Julia Roberts und Javier Bardem in den Hauptrollen verfilmt.

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