Der angedrohte 50-Stunden-Bahn-Streik wurde am Sonntag für die Deutsche Bahn (DB) abgesagt. Die Gewerkschaft EVG und die DB haben sich Berichten nach auf einen Vergleich geeinigt.
Der für Sonntag von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) angedrohte 50-stündige Streik bis Dienstag wird „vorerst“ ausgesetzt, insbesondere für den Bereich der Deutschen Bahn (DB). Das teilte die Gewerkschaft am Sonntag mit. Sie schrieb auch: „Wir hängen die Streikwesten noch lange nicht in den Schrank!“
Berichten zufolge will die Gewerkschaft vor allem einen gesetzlichen Mindestlohn für zehntausende Beschäftigte als Grundlage für dann darauf aufbauende Lohnerhöhungen zu erzielen. Die EVG fordert außerdem mindestens 650 Euro mehr Geld für die Beschäftigten als soziale Komponente. Die DB habe nun die Forderungen zum Mindestlohn erfüllt, hieß es am Sonntag.
„Sobald nötig“, bereitet die EVG den nächsten Streik vor, warnte sie. „Denn jetzt geht es in den Verhandlungen auch um unsere weiteren Forderungen, insbesondere um unsere Forderung nach mindestens 650 Euro mehr als soziale Komponente. Auch dafür werden wir gemeinsam kämpfen müssen.“
Die DB war am Samstag vor das Arbeitsgericht Frankfurt/Main gegangen, um den Streik zu verhindern. Dort haben sie beide Seiten „erfolgreich auf einen Vergleich geeinigt“, wie die Bahn mitteilte. Trotzdem werde es Einschränkungen im Fern- und Nahverkehr geben, so das Unternehmen. Rund 50.000 Zugfahrten sowie die dazugehörigen Schicht- und Einsatzpläne müssten neu geplant und die Fahrplandaten in die Auskunftssysteme eingepflegt werden. „Das ist ein echter Kraftakt.“ Über das genaue Fahrplanangebot werde ab Sonntagmittag informiert.
Laut DB ist für Fahrten zwischen Sonntag, 14. Mai, und Dienstag, 16. Mai, die Zugbindung aufgehoben. Fahrgäste können ihre Tickets flexibel bis zum 24. Mai nutzen. Alternativ können sie sich laut DB ihre bis 11. Mai gebuchten Fahrkarten des Fernverkehrs für die Reisetage 14. Mai bis 16. Mai kostenfrei erstatten lassen. Auch Sitzplatzreservierungen werden danach kostenfrei erstattet.
Die EVG erklärte ausdrücklich, dass der Streikaufruf für alle anderen Verkehrsunternehmen weiter gelte, „weil sich auch in den anderen Unternehmen am Verhandlungstisch nichts oder nur wenig bewegt“. Ausgenommen seien die Unternehmen, mit denen es konstruktive Verhandlungen gebe.
Und: „In dem Vergleich haben wir lediglich erklärt, nur bei der DB AG am Sonntag, Montag und Dienstag nicht zu streiken. Ab Mittwoch ist wieder alles offen und auch möglich.“
