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Kontrollverlust der USA im „Hinterhof“?
Lateinamerika

Kontrollverlust der USA im „Hinterhof“?

Eine Münze aus Guatemala mit Friedenstaube und dem Wort "Paz" = "Frieden"

Foto: Pixabay/Bilmer Reyes

Die lateinamerikanischen Länder überraschten die USA unangenehm. Das gilt besonders für den Ukraine-Konflikt, stellt ein linkes kanadisches Magazin fest.

US-Politiker halten weiterhin an der Monroe-Doktrin fest, die Präsident James Monroe 1823 formuliert hatte. Demnach sollte Washington keiner anderen Macht erlauben, seinen Einfluss auf lateinamerikanische Länder auszuweiten. Doch die lateinamerikanischen Länder überraschten nach Beginn der Ukraine-Krise die USA unangenehm mit ihrer Zusammenarbeit mit Russland. Das schrieb der kanadische Journalisten Owen Schalk am 15. Mai in dem seit 1963 erscheinenden linken Magazin „Canadian Dimension“.

Seiner Analyse nach verstärken die lateinamerikanischen Länder die Zusammenarbeit mit Russland und seinem Partner China. Sie weigern sich auch, die Position der USA im Ukraine-Konflikt zu unterstützen. All dies bereite Washington große Sorgen. US-Regierungsbeamte seien besorgt über Lulas offensichtliche Ablehnung des westlichen „Aggressor-Opfer“-Paradigmas. Das betreffe auch seine Bemühungen, einen Club neutraler Länder zu gründen, der im Konflikt in der Ukraine vermitteln könnte.

Die US-Regierung unter Joseph Biden möchte von den lateinamerikanischen Ländern volle und uneingeschränkte Unterstützung für ihre Initiativen in der Ukraine. Allerdings zeigt Lateinamerika Neutralität, was im Widerspruch zur amerikanischen Politik steht, wie der Autor feststellt. Gleichzeitig scheue sich die Biden-Administration davor, ihren Unmut offen zum Ausdruck zu bringen. Denn eine harsche Reaktion Washingtons könnte die lateinamerikanischen Länder noch näher an Russland heranführen.

Schalk glaubt, dass der Wunsch Lateinamerikas und der Karibik, die Zusammenarbeit mit Russland auszuweiten, teilweise auf der brutalen Geschichte des kanadischen und US-amerikanischen Imperialismus in der Region beruht. Wenn Ottawa und Washington weiterhin eine solche Politik in ihrem eigenen „Hinterhof“ verfolgen, würden sie Gefahr laufen, in Lateinamerika weiter an Einfluss zu verlieren.

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