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Kirchenvermittlung: Russland lässt ungarnstämmige Kriegsgefangene frei
Ukraine-Krieg

Kirchenvermittlung: Russland lässt ungarnstämmige Kriegsgefangene frei

Eine orthodoxe Kirche in Transkarpatien, der Heimat der Freigelassenen

Foto: Pixabay/Loyloy Thal

Vermittelt von Kirchen hat Russland auf ungarische Bitte elf ungarnstämmige Kriegsgefangene freigelassen und an Budapest übergeben. Sie stammen aus einer von der ungarischen Minderheit besiedelten Region in der Ukraine.

Elf ungarnstämmige Kriegsgefangene aus der Ukraine hat Russland direkt an Ungarn übergeben. Das haben verschiedene Medien berichtet. Der ungarische Vizeministerpräsident Zsolt Semjen habe am Freitag eine entsprechende Mitteilung der russisch-orthodoxen Kirche in Ungarn vom Vortag bestätigt, hieß es. Danach hatte Ungarn um die Freilassung der elf Gefangenen ersucht.

Semjen soll den Vorgang seitens der ungarischen Regierung betreut haben. Laut ungarischen Medien steht die Freilassung der elf im Zusammenhang mit der Mission, von Papst Franziskus, der sich für Kriegsgefangene einsetzt. Das Ganze sei in einem kirchlichen Rahmen erfolgt, wozu die ungarische Malteser-Hilfsorganisation beigetragen habe.

Moskau habe einem Wunsch Ungarns entsprochen, hieß es in der Mitteilung der russisch-orthodoxen Kirche. Medienberichten zufolge war Kiew in den Vorgang nicht eingebunden gewesen. „Wenn ich ein Vertreter der Ukraine wäre, hätte ich Ihnen dafür gedankt“, erklärte Vizepremier Semjén.

Die Freigelassenen stammen aus Transkarpatien, der westlichsten Region der Ukraine. Dort leben den Angaben nach etwa 150.000 ethnische Ungarn. Als ukrainische Staatsbürger werden sie wie andere Ukrainer auch in die ukrainischen Streitkräfte eingezogen. Berichten zufolge wurden ungarnstämmige Männer ebenso wie die aus anderen Minderheiten verstärkt in das Kiewer Militär gezwungen, um gegen die russische Armee zu kämpfen.

Ein Teil der Region gehörte vor 1918 zum damaligen Ungarn. Budapest vergibt seit 2010 ungarische Staatsbürgerschaften und Reisepässe an ethnische Ungarn in Nachbarländern. Informationen zufolge hat die an der Freilassung beteiligte russisch-orthodoxe Kirche in Ungarn nur 2.300 Mitglieder. Sie werde aber von der Regierung in Budapest finanziell unterstützt. Ihr Metropolit Hilarion gehöre zum führenden Kreis der Mutterkirche in Moskau, heißt es.

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