ressorts.
Handwerks-Chef kritisiert Heizungsgesetz
Klimapolitik

Handwerks-Chef kritisiert Heizungsgesetz

Heizung

Das geplante Heizungsgesetz sorgt weiter für Diskussionen. Nun hat sich der Präsident des Handwerksverbands zu Wort gemeldet. Er vermisst eine klare Strategie – und weist auf einen Widerspruch zwischen Wärmepumpen und Klimaschutz hin.

Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH), hat Bedenken zum geplanten Gebäudeenergiegesetz (GEG) geäußert. In einem Interview mit der Welt monierte er viele offene Fragen im aktuellen Gesetzesentwurf und sprach von fehlender Planungssicherheit für die Betriebe. Die Vorschläge seines Verbands seien nicht wirklich diskutiert worden und hätten keinen Eingang in den Gesetzestext gefunden. Das Vorgehen der Bundesregierung „entspreche nicht demokratischen Gepflogenheiten“, so der Dittrich.

Der Verbandschef erklärte, dass rund 80 Prozent der momentan eingebauten Wärmepumpen mit den besonders klimaschädlichen F-Gasen betrieben würden. Auf EU-Ebene werde derzeit ein Verbot der F-Gase ab 2030 diskutiert. Sollte die entsprechende Verordnung in Kraft treten, „würde das das Aus für zahlreiche bis dahin eingebaute Wärmepumpen und schlimmstenfalls deren Ausbau und Ersatz durch andere Wärmepumpen bedeuten“, warnte er. Finanziell rechne sich die Anschaffung einer Wärmepumpe nicht, wenn sie nur sieben Jahre in Betrieb sei. Sein Verband habe die Bundesregierung daher gebeten, bei der Wärmewende dringend mögliche europäische Vorgaben mitzudenken. „Das haben wir im Blick“, soll die Antwort Dittrich zufolge gelautet haben.

Mit dem GEG, umgangssprachlich als Heizungsgesetz bezeichnet, will die Ampelkoalition die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verringern. Zu diesem Zweck sollen neue Heizungen ab dem 1. Januar 2024 zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck setzt dabei vor allem auf den Einbau von Wärmepumpen. Trotz heftiger Kontroversen plant die Regierung, das Gesetz noch vor Beginn der parlamentarischen Sommerpause am 8. Juli zu verabschieden.

Diesen Artikel teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Telegram

schwarz auf weiß unterstützen

Freiwilliges Zeitungs-Abo oder Einzelspende an:

IBAN: DE83 1005 0000 0191 2112 65
(BIC: BELADEBE)

Kontoinhaber: Flugwerk UG (haftungsbeschränkt)

oder hier PayPal –

Ein Abo ist freiwillig. Alle Inhalte sind ohne Bezahlung verfügbar.

ODER
alles von Paul Brandenburg

Spenden an Paul Brandenburg persönlich werden für alle seine Projekte verwendet: