Das Bargeld befindet sich auf dem Rückzug. Umfragen bestätigen diesen Trend. Ein erster großer Akteur reagiert darauf.
Die erste große Schweizer Gastronomie-Kette verkündet, künftig kein Bargeld mehr zu akzeptieren. Darüber berichtet das Nachrichtenportal Blick mit Verweis auf die Entscheidung der Familie Wiesner, dass deren Gäste in den insgesamt 34 Restaurants nach dem Sommer ihre Rechnungen nur noch digital mit Karte oder per Behahl-App begleichen können. Die Gastronomie-Kette reagiert damit auf einen Trend, den eine Umfrage der Schweizerischen Nationalbank (SNB) kürzlich bestätigt hat: Die Privatpersonen in der Alpenrepublik zahlen immer seltener mit Bargeld.
Allerdings verschiebe sich die Zahlungsmittelnutzung langsamer als in den Jahren zuvor, heißt es weiter in dem Bericht zur Umfrage, die im Herbst 2022 durchgeführt wurde. Anzeichen für einen Stopp des Trends sieht die SNB nicht: „Die Mehrheit der Befragten geht davon aus, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren fortsetzen wird“, schreibt sie. „Insbesondere Bezahl-Apps dürften für die Bevölkerung in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen.“
Ganz auf das Bargeld verzichten wollen die Schweizer aber nicht, wie aus der Umfrage hervorgeht. Eine klare Mehrheit der Bevölkerung spreche sich dafür aus, dass es auch in Zukunft unverändert als Zahlungsmittel genutzt werden könne. Das gelte selbst für Personen mit geringer Bargeldnutzung: „Nahezu die gesamte Bevölkerung möchte also auch künftig zwischen Bargeld und bargeldlosen Zahlungsmitteln wählen können“, so der Befund.
Bei der Untersuchung im Herbst 2022 handelt es sich um die mittlerweile dritte repräsentative Zahlungsmittelumfrage bei Privatpersonen. Dabei wurden rund 2.000 Menschen mit Wohnsitz in der Schweiz in einem Interview befragt.