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Demokratiezufriedenheit weiter unter 50 Prozent
Vertrauensstudie

Demokratiezufriedenheit weiter unter 50 Prozent

Abstimmzettel

Foto: Pixabay, Bastian Riccardi

Corona, Klima, Ukraine-Krieg: Vor dem Hintergrund multipler Krisen wollte die Friedrich-Ebert-Stiftung wissen, wie es in Deutschland um das Demokratievertrauen steht. Das Ergebnis fällt noch immer nicht gut aus.

In Deutschland fällt die Zufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie je nach sozialer Lage unterschiedlich aus. Zu diesem Ergebnis kommt die Friedrich-Ebert-Stiftung in einer neuen Vertrauensstudie, für die sie im Spätsommer 2022 „ins Feld gegangen“ ist. Wer ökonomischer schlechter gestellt sei, einen niedrigen Bildungsabschluss habe oder sich der Unter- oder Arbeiterschicht zugehöre, drücke eine höhere Unzufriedenheit aus als noch im Jahr 2019.

Große Unterschiede ergäben sich insbesondere im Vergleich zwischen den alten und neuen Bundesländern. Während das Vertrauen in die Demokratie im Westen um 2,5 Prozent gestiegen sei, habe es im Osten um den gleichen Wert abgenommen. „In den alten Bundesländern ist nun ungefähr die Hälfte, in den neuen Bundesländern nur noch ein Drittel der Menschen mit dem Funktionieren der Demokratie zufrieden“, so die Friedrich-Ebert-Stiftung. Diese Befunde seien „Alarmsignale, die nicht ungehört bleiben dürfen“, schreibt sie weiter. „Demokratie muss für alle Menschen funktionieren.“

Trotz multipler Krisen sei die Demokratiezufriedenheit im Vergleich zu 2019 stabil. Allerdings lag sie schon damals unter 50 Prozent, wie die Friedrich-Ebert-Stiftung herausfand. Das mangelnde Vertrauen in die Demokratie führt sie auf das Gefühl der Überforderung zurück: „Mehr als drei von vier Befragten geben an, dass politische Probleme heute so kompliziert scheinen, dass sie schwer zu durchschauen sind.“ Die repräsentative Demokratie stehe demnach vor der Aufgabe, „ihre Stärken – einen fairen Interessenausgleich und die Organisation von gesellschaftlichem Zusammenhalt – besser zur Geltung zu bringen.“

Die Vertrauensstudie basiert auf einer repräsentativen Befragung von wahlberechtigten Deutschen ab 18 Jahren in Privathaushalten. Sie fand telefonisch statt und wurde mit einer Online-Umfrage kombiniert. Insgesamt haben an der Studie 2.536 Befragte teilgenommen. Der Erhebungszeitraum fand zwischen dem 11. Juli und dem 9. August 2022 statt.

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