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Wie weit geht die Radikalisierung der „Letzten Generation“
Klima

Wie weit geht die Radikalisierung der „Letzten Generation“

Die Letzte Generation befindet sich nach eigenen Angaben im Widerstand. Geht sie als nächstes in den Untergrund? Und was passiert dann?

Aktuell wird diskutiert, ob die letzte Generation eine kriminelle oder gar eine terroristische Vereinigung sei. An erster Stelle ist die letzte Generation eine nötigende Generation, die anderen ihren Willen aufzwingt. Darüber hinaus kann der Zwang zum Stillstand des Straßenverkehrs auch als gefährlicher Eingriff in denselben bewertet werden.

Die Letzte Generation selbst, die sich nach eigenen Angaben im Widerstand befindet, sieht das erwartungsgemäß anders. Gegen wen befindet sie sich überhaupt im Widerstand? Gegen das Kohlendioxid, das jeder von uns ausatmet? Gegen das Klima eher nicht, denn das will sie bekanntlich retten. Eher noch gegen den Klimawandel, der nach ihrer Ansicht menschengemacht ist.

Dass sich das Klima verändert, also wandelt, und das schon immer, dürfte die Letzte Generation nicht bestreiten – und auch kaum jemand anders. Und wenn doch, müsste man ihn als Klimawandelleugner und nicht als Klimaleugner bezeichnen.

Klimaleugner, also Menschen, die leugnen, dass es so etwas wie Klima gibt, dürfte es genauso wenige geben wie Corona-Leugner. Die als Corona-Leugner bezeichneten waren in aller Regel Menschen, die die Angst- und Panikmache für völlig übertrieben hielten, einfach weil „es geht um Leben und Tod“ und „geimpft, genesen oder gestorben“ nicht zutraf, und die deswegen die Maßnahmen kritisierten.

Es gibt aber nicht nur die sprachliche Parallele von Corona-Leugner und Klimaleugner, sondern auch die der Angstmache, eingebettet in eine Untergangserzählung. Jetzt droht nicht der Virentod, sondern der durch das Klima, beziehungsweise den Klimawandel. Spätestens in zwei Jahren soll Schluss sein. Und wenn das nicht passiert, dann eben die nächste Pandemie, die Bill Gates für 2025 angekündigt hat.

Dass insbesondere die Jugend skeptisch in die Zukunft schaut, ist nicht neu. In den Achtzigern tat dies die „No Future“-Generation. Damals gab es eine Wirtschaftskrise. Aber auch Erderwärmung und andere Umweltthemen. Einmal war es das Ozonloch, ein anderes Mal der Saure Regen. Über beides spricht heute niemand mehr. Warum eigentlich nicht?

Etwas war früher anders. Es gab weder die ins Hysterische abgleitende Aufgeregtheit, noch die grenzüberschreitende Militanz. Wenngleich man hier eine leichte Entspannung beobachten kann von: „Wir impfen euch alle“ hin zu: „Wir stoppen euch alle“. Immerhin, die durch das Grundgesetz garantierte körperliche Unversehrtheit scheint wiederhergestellt.

Dass die Klimakleber nicht in Ländern mit dem stärksten CO2-Ausstoß den Verkehr stoppen, bleibt unklar. Denn beim Reisen denkt die Letzte Generation durchaus global, zumindest wenn es um die eigene Erholung geht. Aber gut, wenn Doppelmoral besser ist als gar keine Moral, dann ist auch das keine Überraschung. Und auch, dass der aktuelle Krieg in Europa nicht als große Klimakatastrophe wahrgenommen wird, gegen die nur Frieden hilft.

Fakt ist, dass die Letzte Generation bei der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung keinen Rückhalt hat – aber den hat die Bundesregierung aktuell auch nicht. Vielleicht sollte auch sie ein anderes Volk wählen. Was die Letzte Generation angeht, die sich im Widerstand wähnt, steht möglicherweise der Gang in den Untergrund bevor.

Vielleicht gilt dann auch bald das Mantra der Roten Armee Fraktion (RAF), die zuletzt hierzulande in den Untergrund gegangen ist: „Natürlich kann geschossen werden.“

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