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Ukraine-Friedensinitiative von Lula
Ronja Palmer

Ukraine-Friedensinitiative von Lula

Foto: Brasilia. Pexels, Matheus Natan

Im weltweiten Kriegsgeheul kommt eine Stimme der Vernunft aus Brasilien. Präsident Lula da Silva plädiert für die Gründung eines neutralen Vermittlungsclubs und trifft den russischen Außenminister Sergej Lawrow. 

Seit Beginn seiner erneuten Amtszeit pocht Luiz Inácio Lula da Silva auf eine friedvolle Lösung im Ukraine-Konflikt. Bei seinem China-Aufenthalt vergangene Woche betonte der brasilianische Präsident nun erneut die Wichtigkeit, Friedensverhandlungen zu initiieren. Für ihn gehe es nicht darum, Position zu beziehen, denn aus seiner Sicht trifft sowohl Russland als auch die Ukraine eine Teilschuld. Es zählt allein der Frieden im Interesse aller Staaten, den er bei beiderseitigem „guten Willen“ für möglich hält. Sein Vorschlag: Gründung einer neutralen Vermittlungsgruppe von Ländern, „die nichts mit Krieg zu tun haben, die keinen Krieg wollen, die Frieden in der Welt schaffen wollen“. Scharfe Worte richtet er an die USA. Sie sollen „aufhören, den Krieg zu fördern“.

Anlass zur Hoffnung gibt der Besuch des russischen Außenministers Sergej Lawrow mit Lula da Silva, der am Montag, dem 17. April, in Brasilia stattfand. Im Itamaraty-Palast dankte er Lula für seine Unterstützung und kommentierte anschließend dessen Vorstoß positiv. „Das Gespräch […], drehte sich nicht um den Krieg. Wir haben uns mit Friedensfragen beschäftigt“, so Lawrow.

Heftig reagierten die USA auf Lulas Aufforderung zur Abrüstung. Brasilien solle „aufhören, russische und chinesische Propaganda” nachzuplappern, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Und auch Chefsprecher der Europäischen Union für Außenpolitik, Peter Stano, weißt jede Verantwortung zurück. Russland sei der einzig Schuldige, sagt er. Die Vereinigten Staaten und die Europäische Union würden Ukraine nur bei der „Selbstverteidigung” helfen.

Lulas Aktion ist ein dringender Weckruf an die internationale Staatengemeinschaft. Es bleibt zu hoffen, dass sich alle Länder diesen zu Herzen nehmen und beginnen, endlich zu vermitteln, statt immer weiter Öl ins Feuer zu gießen. Das gilt auch und besonders für Deutschland.

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