ressorts.
Bei den Unbeugsamen
Internationaler Tag der Familie

Bei den Unbeugsamen

Foto: Pexels, Kampus Production

Zu den Corona-Maßnahmen gehörte offensichtlich, jahrelange Freundschaften und Familienbande auseinanderzureißen. Welch Bereicherung!

Eine geschwungene Schotterstraße führt an einer alten Windmühle vorbei. Ein modernes Tinyhouse mit Blick aufs Wasser und auf ein altes strohgedecktes Hofgebäude. Nach und nach trudeln die Gäste ein, an diesem magischen Ort im Süden Dänemarks. Es gilt, einen 60. Geburtstag zu feiern.

Das ist ein Hallo! Alte und neue Gesichter tauchen auf. Lang anhaltende Umarmungen folgen. Auch wenn man einander an diesem Abend zum ersten Mal begegnet, so fühlt man sich mit den meisten hier eng verbunden. Wir haben Ähnliches erlebt: Von unseren Familien und langjährigen Freunden ausgegrenzt, die plötzlich lieber auf Mainstream-Medien und Politik vertrauten. Von Mitmenschen, Polizisten und Behörden drangsaliert: „Und da nahm mich die Richterin zur Seite, um mir zu erklären, wie enttäuscht sie von mir sei, dass ich eine Ungeimpfte vertrete“, erzählt die Rechtsanwältin. Der Architekt schildert, wie es die Architektenkammer anstellte, ihn rauszuschmeißen, weil er sich gegen Masken ausgesprochen hat. Die Pianistin berichtet von dem klassischen Konzert, das erst abgebrochen wurde, als der Trommler zum zweiten Mal umfiel.

Ja, viele hier, Jüngere wie Ältere, lecken zu Recht ihre Wunden. Was sie vereint ist, dass sie sich nicht eingeschüchtert zurückziehen – selbst brutale Hausdurchsuchungen und Drohungen, sie als Terroristen einzustufen, nützen nichts. Sie biedern sich nicht an und machen unbeirrt weiter, um für Menschlichkeit und ihre Freiheiten einzustehen. Wenn auch in anderer Konstellation: „Das Theater in Deutschland haben wir verkauft, und so können wir hier in Dänemark einen neuen Ort des kreativen Schaffens errichten. Ohne uns den Mächtigen anzudienen“, erklärt der Gastgeber und Jubilar. Ein EDV-Experte lädt auf sein Segelschiff ein, auf dem er in Zukunft wohnen und arbeiten wird und das ebenfalls in Dänemark liegt. Sein Haus in Nordrhein-Westfalen hat er verkauft. Mit den jungen Eltern, die ebenfalls unlängst von Deutschland nach Dänemark migriert sind, gibt es eine Verabredung zur nächsten Demonstration in der Hauptstadt.

Unsere neu zusammengewürfelte Familie ist inzwischen riesig und in vielen Ländern anzutreffen. Wir feiern und tanzen, wir weinen und lachen, wir hören zu und diskutieren. Wir verstehen vieles und sind für einander da – auch wenn wir unterschiedliche Erklärungsansätze haben. All das ist selbstverständlich und bereichernd. Und wir bestehen auf unsere bürgerlichen Freiheiten. Dafür ist Familie schließlich da.

Diesen Artikel teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Telegram

schwarz auf weiß unterstützen

Freiwilliges Zeitungs-Abo oder Einzelspende an:

IBAN: DE83 1005 0000 0191 2112 65
(BIC: BELADEBE)

Kontoinhaber: Flugwerk UG (haftungsbeschränkt)

oder hier PayPal –

Ein Abo ist freiwillig. Alle Inhalte sind ohne Bezahlung verfügbar.

ODER
alles von Paul Brandenburg

Spenden an Paul Brandenburg persönlich werden für alle seine Projekte verwendet: