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Rapbellion Bustek: „Ich sehe dieses Album als ein Stück Zeitgeschichte“
Gesellschaftskritischer Rap

Rapbellion Bustek: „Ich sehe dieses Album als ein Stück Zeitgeschichte“

Busteks Debütalbum

Der Berliner Rapper Bustek setzt sich seit der Corona-Krise musikalisch mit den Folgen der Maßnahmenpolitik auseinander und übt in seinen Songs Kritik an den Entscheidungsträgern, den Leitmedien sowie an dem medizinischen Personal, das die mRNA-Impfung befürwortet hat. Vor wenigen Tagen ist sein Debütalbum erschienen. Darin verarbeitet der Sprechgesangskünstler die Erfahrungen der letzten Jahre. Im Interview spricht er über politische Fehlentscheidungen, sein Verhältnis zum Rap-Kollegen Lapaz und seine Motivation, gesellschaftskritische Musik zu machen.

Bustek, du hast gerade dein Debütalbum veröffentlicht. Es trägt den Titel „Damit ihr wisst, wie es war“. Kannst du ein wenig erläutern, was du mit ihm zum Ausdruck bringen willst?

Ich sehe dieses Album als ein Stück Zeitgeschichte an. Viele der Songs sind in der Zeit entstanden, in der die Themen noch unseren Alltag bestimmten oder sogar noch bis heute bestimmen. Es warnt vor dem, was war; vor dem, was ist; und dem, was daraus entstanden ist und noch weiter entstehen kann.

In jeden dieser Songs wurden meine Emotionen, meine Gedanken und Meinungen zu vielen wichtigen Themen unserer Gesellschaft auf künstlerische Art und Weise eingefangen und protokolliert. Da schien mir der Titel zu meinem aktuellen Song „Damit ihr wisst, wie es war“ am naheliegendsten.

Mit dem Album erhebst du den Anspruch, die Corona-Zeit zu dokumentieren – „für ein Leben danach“, wie es im Titelsong heißt. Welchem Zweck dient eine Dokumentation deinem Verständnis nach?

Ich denke, jeder hat einen Anspruch darauf zu dokumentieren, was man an Erfahrungen gesammelt hat. Denn schließlich sind wir alle Zeitzeugen. Wenn heute ein Politiker oder Journalist zugeben muss, dass das, wovor wir schon vor Jahren warnten, nun keine Verschwörungstheorie mehr, sondern Realität ist, und im gleichem Atemzug es so hinstellt, als wenn man es damals nicht besser gewusst hätte, dann kann man durch die Dokumentation ganz klar widerlegen, dass diese Themen damals noch nicht bekannt waren und ganz klar belegen, wie damals und auch heute noch mit Kritik und Kritikern umgegangen wurde und dass das alles System hatte bzw. hat.

Einer der Songs beschäftigt sich kritisch mit den „Mediennachrichten“. Was stört dich an ihnen?

Dieser Song stammt aus einer Zeit, in der das, was heute leider bittere Realität ist, noch als Verschwörungstheorie abgestempelt wurde und die Menschen, die damals davor warnten, aufs massivste schikaniert, ausgeschlossen und diffamiert wurden.  Eine Zeit, in der es als klug galt, so viel Klopapier und Nudeln wie möglich zu kaufen und zu bunkern, wodurch ein künstlicher Notstand an Nichtigkeiten entstand und die Menschen sich ein kleines Stück „Sicherheit“ erkaufen konnten. Dies konnte meiner Meinung nach nur geschehen, weil die Presse gezielt die Menschen manipulierte, genauso wie beim Thema Masken, Tests und nicht zuletzt dem Thema Impfung.

Mir hat die einseitige und teilweise absurde Berichterstattung der Presse die Augen geöffnet. Sie hat gezeigt, welche Rolle die Presse all die Jahre bei gesellschaftlichen Ereignissen wie Kriegen, Pandemie oder auch der deutschen Geschichte hatte. Ohne eine öffentliche Propaganda, hätte man viele Dinge, die passiert sind, nicht den Menschen als rechtens verkaufen können.

In dem Song ist oft vom „fehlerhaftem Wissen“ die Rede. Die Medien betreiben also Desinformation. Welche Möglichkeiten siehst du heute, an Informationen zu kommen, die der Wahrheit entsprechen?

Ich denke, dass auch im „Widerstand“ viel Desinformation herrscht. Daher ist es wichtig, alles, was man hört, liest und sieht, zu hinterfragen. Es ist auch wichtig, die Quelle zu prüfen. Ist das einfach nur eine Meinung in einem Telegram-Beitrag oder bezieht sich das Gesagte auf eine sekundäre Quelle wie zum Beispiel eine Internetseite? Wenn ja, sollte man prüfen, ob die Seite seriös aussieht, ob es ein Impressum oder mögliche Referenzen des Autors gibt. Stammt das Wissen von einer primären oder sekundären Quelle? Man sollte zudem unterscheiden, ob man eine persönliche Meinung oder einen faktenbasierten Bericht vor sich hat. Und auch da gilt: Jede Statistik kann, je nachdem wie die Zahlen zueinanderstehen, so oder so erstellt werden. Es kommt nur darauf an, wer sie zu welchem Zweck in Auftrag gegeben hat.

Wer das Album hört, stellt schnell fest, dass in vielen Songs die Impfkampagne thematisiert wird, ob nun direkt oder indirekt. Warum beschäftigt dich das Thema so sehr?

Weil ich seit meinem 16. Lebensjahr autoimmunkrank bin und schon allein aus dem Grund keine Experimente an meinem Körper machen lassen möchte. Bis heute kann ich mir nicht sicher sein, ob diese Krankheit, durch eine Impfung in der Kindheit oder Jugendzeit entstanden ist.

Mein Körper funktioniert nicht mehr wie ein normaler Körper. Selbst eine schwere Grippe kann für mich tödlich sein. Ich nehme keine Medikamente mehr, weil sie mein Immunsystem nur noch weiter runtergeschraubt und anderen Organen massiv geschadet haben.

Ich habe am eigenem Leib Ärztefehler erfahren müssen. Ich habe erlebt, wie die Pharmaka einen nicht heilen, sondern nur Symptome lindern und andere Teile des Körpers kränker machen. Ich muss bis heute mit den Konsequenzen leben. Beispielsweise fehlt mir ein abgestorbener Teil eines Organs. Es musste rausoperiert werden, weil mein Körper es abgestoßen hat.

Die Entscheidung, mich nicht impfen zu lassen, und die Lockdowns haben mich wirtschaftlich fast komplett ruiniert. Ich kämpfe bis heute mit den Folgen und zahle die Schulden beim Staat und Krankenkasse ab, die entstanden sind, weil ich in zwei Jahren, fast neun Monate so gut wie kein Auftragsvolumen hatte.

Auf dem Album finden sich auch sehr persönliche Stücke. „Immer noch frei“ ist so einer. Mit ihm bringst du zum Ausdruck, dass dein Gemüt von äußeren Zwängen und Maßregeln uneingeschränkt bleibt. Woher kommt diese innere Freiheit?

Ich bin mein Leben lang schon angeeckt, weil der Drang nach individueller Selbstentfaltung bei mir sehr ausgeprägt ist. Ich habe damals oft versucht, den Menschen zu gefallen und in ihr Bild zu passen. Das machte mich unglücklich, weil ich die Anerkennung, die ich gesucht habe, nie fand. Irgendwann habe ich erkannt, dass man mich – sorry – am „Arsch lecken“ kann, wenn man mich nicht mag. Ich habe gelernt: So zu sein, wie ich bin und sein möchte, anstatt so, wie die Menschen mich haben wollen. Innere Freiheit bedeutet für mich daher: mich mit mir selbst beschäftigen zu können und mich selbst so lieben zu lernen, wie ich von anderen geliebt werden möchte.

Du beziehst dich jedoch nicht nur auf die Corona-Zeit, sondern auch auf den aktuellen Ukraine-Krieg und kritisierst den Kurs der Bundesregierung? Was missfällt dir konkret?

Nicht nur der Bundesregierung! Mir missfallen Krieg und auch die Gier vieler Politiker und Journalisten nach Krieg. Ich will mir gar nicht anmaßen, mich für eine Seite zu entscheiden. Ich finde, keine der beiden Seiten rechtfertigt einen Krieg. Dort sterben Menschen, verlieren ihre Heimat sowie Freunde und Familie und müssen flüchten – wegen eines Kriegs, der nicht der ihre ist.

Ich bin gegen Krieg jeglicher Art, egal ob er von Russland, der USA oder sonst einem Land ausgeht. Ich bin nicht bereit, dies mit den Steuern, die ich zahle, mitzufinanzieren. So ein Krieg kann nicht mit Waffen, sondern nur durch verantwortungsvolle Diplomatie beendet werden, und es ist erschreckend, wie der Westen mit seinen ganzen Provokationen und seiner Doppelmoral einen dritten Weltkrieg riskiert.

An Deutschland gefällt mir neben seiner Aktivität als Kriegspartei nicht, dass es in die Hand beißt, die es einst gefüttert und stark gemacht hat, und jetzt die Hand streichelt, die ihm spürbar schadet und schwächt. Das Resultat kann man am Gaszähler ablesen, denn unsere Preise explodieren seitdem wie die Gasleitungen von Nord Stream 2.

Viele der Tracks sind Kollaborationen mit deinem Rapbellions-Kollegen Lapaz. Warum arbeitet ihr so gerne zusammen?

Ich halte menschlich und auch musikalisch sehr viel von Lapaz. Ich bin stolz, ihn meinen Freund und Bruder nennen zu dürfen. Es gibt keinen Künstler, mit dem ich die letzten drei Jahre lieber Musik gemacht hätte als mit ihm. Wir haben zusammen einen produktiven und fließenden Workflow und ergänzen uns, wo wir nur können. Ich glaube, er kann mich auch ganz gut leiden. Das könnte bedeuten, dass da noch einiges von uns beiden kommen wird.

Deine Songs sind überwiegend gesellschaftskritisch. Kannst du das erklären? Was treibt dich an, gesellschaftskritische Musik zu machen?

Ja, das ist sie. Mein näheres Umfeld rät mir auch seit Tag eins davon ab. Aber Musik war schon immer für mich ein emotionaler Sandsack, eine Art Therapie. Meine Texte waren auch früher schon sozialkritisch, nur nicht in diesem Maßstab. Meine Musik spiegelt die Phasen meines Lebens wider. Und das ist die jetzige. Das kann sich auch wieder ändern, aber derzeit brennt die Luft, und ich verarbeite das mit meiner Musik. Klar könnte ich auch über Gucci-Taschen, Benzer, Rolex und Carlo Coxx rappen und mich damit anbiedern, um einen großen Deal an Land zu ziehen – aber das bin ich nicht. Mit meiner Musik habe ich mir eh alles in diese Richtung verbaut. Ich habe auch noch viel außerhalb der Gesellschaftskritik zu sagen, aber das, was mich die letzten drei Jahre beschäftigt und fertig gemacht hat, das befindet sich auf diesem Album. Ich danke der Musik, dass ich sie habe, selbst wenn sie niemand hören würde. Meine Seele hat sie jedenfalls befreit.

“Damit ihr wisst, wie es war”; 18 Euro; bestellbar auf Busteks Webseite.

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